Difference between revisions of "Thesen"
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* als Medium und Faktor des Prozesses freier individueller und öffentlicher Meinungsbildung wirken. | * als Medium und Faktor des Prozesses freier individueller und öffentlicher Meinungsbildung wirken. | ||
* die demokratischen, sozialen und kulturellen Bedürfnisse der Gesellschaft erfüllen. | * die demokratischen, sozialen und kulturellen Bedürfnisse der Gesellschaft erfüllen. | ||
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* einen umfassenden Überblick über das internationale, europäische, nationale und regionale Geschehen in allen wesentlichen Lebensbereichen geben | * einen umfassenden Überblick über das internationale, europäische, nationale und regionale Geschehen in allen wesentlichen Lebensbereichen geben | ||
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* die internationale Verständigung, die europäische Integration und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Bund und Ländern fördern | * die internationale Verständigung, die europäische Integration und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Bund und Ländern fördern | ||
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==4. Grundversorgung ist ein Gesellschaftsvertrag zwischen Kreativen und Publikum== | ==4. Grundversorgung ist ein Gesellschaftsvertrag zwischen Kreativen und Publikum== | ||
+ | ''unter Künstlern gilt Kreativer als Schimpfwort. Ausserdem finde ich die Rollenaufteilung fraglich. Alle Kreativen sind auch Publikum, und im Netz kann das Publikum auch kreativ sein. Wir brauchen eine Art von ... Einspeisevergütung ... | ||
+ | Auch der Begriff Gesellschaftsvertrag entspricht nicht unbedingt der Wahrnehmung, wo die neue Gebühr schlicht als Zwangsabgabe wahrgenommen wird, über deren Verteilung intransparente politische Strukturen entscheiden. Das als Gesellschaftsvertrag zu bezeichnen, ist ein ziemlicher Euphemismus'' | ||
Alle Bürger bezahlen, damit für alle etwas bereitgestellt wird. Dieses Etwas wird von Kreativen -- Filmemachern, Journalisten, Dramaturgen, Anchorpersons, Produktionsfirmen etc. -- geschaffen und vom Publikum wahrgenommen. | Alle Bürger bezahlen, damit für alle etwas bereitgestellt wird. Dieses Etwas wird von Kreativen -- Filmemachern, Journalisten, Dramaturgen, Anchorpersons, Produktionsfirmen etc. -- geschaffen und vom Publikum wahrgenommen. | ||
+ | ''die ganze Logik der Bereitstellens behagt mir nicht. Im Netz geht es doch auch eher um aktive Teilnahme als um das passive Beliefertsein mit Bereitgestelltem'' | ||
Diese Transaktion bildet den Kern und Daseinszweck der öffentlich-rechtlichen Grundversorgung. Alle anderen Elemente des Systems dienen ihr und erfüllen keinen eigenständigen Zweck. | Diese Transaktion bildet den Kern und Daseinszweck der öffentlich-rechtlichen Grundversorgung. Alle anderen Elemente des Systems dienen ihr und erfüllen keinen eigenständigen Zweck. | ||
Diese Transaktion muss von den Zahlungspflichtigen als fair und angemessen wahrgenommen werden. Ohne Akzeptanz lässt sich die Abgabe und damit der Gesellschaftsvertrag nicht aufrecht erhalten. | Diese Transaktion muss von den Zahlungspflichtigen als fair und angemessen wahrgenommen werden. Ohne Akzeptanz lässt sich die Abgabe und damit der Gesellschaftsvertrag nicht aufrecht erhalten. | ||
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Ebenso muss diese Transaktion von den Kreativen als fair und angemessen wahrgenommen werden. Ohne angemessene Vergütung werden Talent und Qualität nicht in der öffentlich-rechtlichen Grundversorgung stattfinden, sondern inm Ausland, bei kommerziellen Veranstaltern, mit anderen Geschäftsmodellen oder gar nicht erst aufkommen (Drehbuchautoren). | Ebenso muss diese Transaktion von den Kreativen als fair und angemessen wahrgenommen werden. Ohne angemessene Vergütung werden Talent und Qualität nicht in der öffentlich-rechtlichen Grundversorgung stattfinden, sondern inm Ausland, bei kommerziellen Veranstaltern, mit anderen Geschäftsmodellen oder gar nicht erst aufkommen (Drehbuchautoren). | ||
− | + | ''ich habe meinen Zweifel, ob die Grundversorgung dazu genommen wurde, um allerlei - und ziemlich zweifelhafte - Kulturproduktion zu versorgen. Wer aber stellt Qualität fest? Die Betrachter? Beamte? Gutachter?.'' | |
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==Es braucht eine andere Form der Organisation, um genuin digital Inhalte zu produzieren== | ==Es braucht eine andere Form der Organisation, um genuin digital Inhalte zu produzieren== | ||
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==1. Das Internet ist Element einer neuen, hybriden Form von Öffentlichkeit== | ==1. Das Internet ist Element einer neuen, hybriden Form von Öffentlichkeit== | ||
+ | ''hätte ich etwas anders formuliert: erzeugt eine Form neue Form von Öffentlichkeit'' | ||
==2. Grundversorgung im Internet-Zeitalter ist ...== | ==2. Grundversorgung im Internet-Zeitalter ist ...== | ||
+ | ''oben schon relativ ausgiebig beantwortet. Obwohl die Idee, dass die Information eigentlich im LongTail liegt, die News aber privaten überlassen werden können, Sinn macht.'' | ||
==3. Die Fortschreibung des Gesellschaftsvertrags zwischen Kreativen und Publikum erfordert eine neue Organisation== | ==3. Die Fortschreibung des Gesellschaftsvertrags zwischen Kreativen und Publikum erfordert eine neue Organisation== | ||
+ | ''wie oben gesagt: ich sehe diesen Gesellschaftsvertrag derzeit nicht. Und ob wir ihn so fordern solten, müsste man sich noch einmal überlegen.'' | ||
Partizipation statt Delegation | Partizipation statt Delegation |
Revision as of 07:59, 8 June 2012
Contents
- 1 Thesen zur informationellen Grundversorgung in Internet-Zeitalter
- 2 Prämissen
- 2.1 1. Grundversorgung ist essentieller Bestandteil des demokratischen Gemeinwesens
- 2.2 2. Grundversorgung erfordert Ferne zu Staat und Markt und bedingt daher Beitragsfinanzierung
- 2.3 3. Neben Rundfunk und Presse ist das Internet als Medium der Information und Meinungsbildung getreten
- 2.4 4. Grundversorgung ist ein Gesellschaftsvertrag zwischen Kreativen und Publikum
- 3 Hypothesen
- 4 Thesen
- 4.1 Internet Native sehen nicht mehr linear, sondern nach Bedarf, zeitsouverän, on Demand
- 4.2 Digital Natives nehmen linear produzierte Inhalte nicht als genuin digital wahr
- 4.3 Es braucht eine andere Form der Organisation, um genuin digital Inhalte zu produzieren
- 4.4 1. Das Internet ist Element einer neuen, hybriden Form von Öffentlichkeit
- 4.5 2. Grundversorgung im Internet-Zeitalter ist ...
- 4.6 3. Die Fortschreibung des Gesellschaftsvertrags zwischen Kreativen und Publikum erfordert eine neue Organisation
- 4.7 4. Depublizieren ist ein Unding
- 4.8 5. Rundfunkarchive müssen bewahrt und zugänglich gemacht werden
- 4.9 Drei-Stufen-Test
Thesen zur informationellen Grundversorgung in Internet-Zeitalter
Prämissen
Weitgehend konsensuelle Setzungen, von denen wir im Folgenden ausgehen.
1. Grundversorgung ist essentieller Bestandteil des demokratischen Gemeinwesens
- als Medium und Faktor des Prozesses freier individueller und öffentlicher Meinungsbildung wirken.
- die demokratischen, sozialen und kulturellen Bedürfnisse der Gesellschaft erfüllen.
erfüllen ist vielleicht zu viel gesagt .. unterstützen?
- einen umfassenden Überblick über das internationale, europäische, nationale und regionale Geschehen in allen wesentlichen Lebensbereichen geben
ich würde das ja eher auf Bereiche mit Relevanz für politische Beteiligung beschränken.
- die internationale Verständigung, die europäische Integration und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Bund und Ländern fördern
- Bildung, Information, Beratung und Unterhaltung. insbesondere Kultur.
2. Grundversorgung erfordert Ferne zu Staat und Markt und bedingt daher Beitragsfinanzierung
Ist mit Ratifizierung des 15. Rundfunkänderungsstaatsvertrags Konsens der Länder.
3. Neben Rundfunk und Presse ist das Internet als Medium der Information und Meinungsbildung getreten
Aktivitäten im Internet unterliegen keiner Genehmigungspflicht
"Unlike the broadcasting sector, for which registration or licensing has been necessary to allow States to distribute limited frequencies, such requirements cannot be justified in the case of the Internet, as it can accommodate an unlimited number of points of entry and an essentially unlimited number of users." (Report of the UN Special Rapporteur on the promotion and protection of the right to freedom of opinion and expression, Frank La Rue, 16 May 2011)
4. Grundversorgung ist ein Gesellschaftsvertrag zwischen Kreativen und Publikum
unter Künstlern gilt Kreativer als Schimpfwort. Ausserdem finde ich die Rollenaufteilung fraglich. Alle Kreativen sind auch Publikum, und im Netz kann das Publikum auch kreativ sein. Wir brauchen eine Art von ... Einspeisevergütung ... Auch der Begriff Gesellschaftsvertrag entspricht nicht unbedingt der Wahrnehmung, wo die neue Gebühr schlicht als Zwangsabgabe wahrgenommen wird, über deren Verteilung intransparente politische Strukturen entscheiden. Das als Gesellschaftsvertrag zu bezeichnen, ist ein ziemlicher Euphemismus
Alle Bürger bezahlen, damit für alle etwas bereitgestellt wird. Dieses Etwas wird von Kreativen -- Filmemachern, Journalisten, Dramaturgen, Anchorpersons, Produktionsfirmen etc. -- geschaffen und vom Publikum wahrgenommen. die ganze Logik der Bereitstellens behagt mir nicht. Im Netz geht es doch auch eher um aktive Teilnahme als um das passive Beliefertsein mit Bereitgestelltem
Diese Transaktion bildet den Kern und Daseinszweck der öffentlich-rechtlichen Grundversorgung. Alle anderen Elemente des Systems dienen ihr und erfüllen keinen eigenständigen Zweck.
Diese Transaktion muss von den Zahlungspflichtigen als fair und angemessen wahrgenommen werden. Ohne Akzeptanz lässt sich die Abgabe und damit der Gesellschaftsvertrag nicht aufrecht erhalten. !!!
Ebenso muss diese Transaktion von den Kreativen als fair und angemessen wahrgenommen werden. Ohne angemessene Vergütung werden Talent und Qualität nicht in der öffentlich-rechtlichen Grundversorgung stattfinden, sondern inm Ausland, bei kommerziellen Veranstaltern, mit anderen Geschäftsmodellen oder gar nicht erst aufkommen (Drehbuchautoren). ich habe meinen Zweifel, ob die Grundversorgung dazu genommen wurde, um allerlei - und ziemlich zweifelhafte - Kulturproduktion zu versorgen. Wer aber stellt Qualität fest? Die Betrachter? Beamte? Gutachter?.
Hypothesen
Empirisch überprüfbare Aussagen, die wir uns in der Forschung vornehmen.
1. Das Publikum wandert von Fernseher und Radio ab ins Internet
Menschen versorgen sich zunehmend im neuen Leitmedium Internet mit Information, Bildung, Beratung, Unterhaltung.
Thesen
Wertbasierte Aussagen. Versuche, unentscheidbare Fragen zu entscheiden.
Internet Native sehen nicht mehr linear, sondern nach Bedarf, zeitsouverän, on Demand
Digital Natives nehmen linear produzierte Inhalte nicht als genuin digital wahr
Es braucht eine andere Form der Organisation, um genuin digital Inhalte zu produzieren
das Netz läuft ja als Echtzeit-Labor, um diese Organisationsformen zu testen. Geplant werden können sie nicht.
1. Das Internet ist Element einer neuen, hybriden Form von Öffentlichkeit
hätte ich etwas anders formuliert: erzeugt eine Form neue Form von Öffentlichkeit
2. Grundversorgung im Internet-Zeitalter ist ...
oben schon relativ ausgiebig beantwortet. Obwohl die Idee, dass die Information eigentlich im LongTail liegt, die News aber privaten überlassen werden können, Sinn macht.
3. Die Fortschreibung des Gesellschaftsvertrags zwischen Kreativen und Publikum erfordert eine neue Organisation
wie oben gesagt: ich sehe diesen Gesellschaftsvertrag derzeit nicht. Und ob wir ihn so fordern solten, müsste man sich noch einmal überlegen.
Partizipation statt Delegation
Z.B. eine [Kooperative] aus Kreativen und Publikum