http://eucd.wizards-of-os.org/api.php?action=feedcontributions&user=Stefan&feedformat=atomEucd.wizards-of-os.org - User contributions [en]2024-03-29T12:54:32ZUser contributionsMediaWiki 1.23.0http://eucd.wizards-of-os.org/index.php/Thesen2Thesen22012-07-06T18:03:35Z<p>Stefan: </p>
<hr />
<div>'''Prämissen''' <br />
<br />
* Grundversorgung ist essentieller Bestandteil des demokratischen Gemeinwesens.<br />
* Grundversorgung ist der Auftrag, den das Bundesverfassungsgericht den öffentlich-rechtlichen Anstalten erteilt hat.<br />
* Der Grundversorgungsauftrag erstreckt sich auch auf das Internet und andere digitale Medien.<br />
* Das System der Grundversorgung kann nur fortbestehen, wenn es breite Akzeptanz findet.<br />
<br />
'''Thesen'''<br />
<br />
'''Demokratietheoretische Funktion'''<br />
<br />
* Öffentlich-rechtlicher Rundfunk ist nicht Markt und nicht Staat und nicht Web 2.0<br />
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk kann nicht in einer der anderen drei Sphären aufgehen. Er muss seine Eigenständigkeit bewahren oder er verliert seine Existenzberechtigung. Zu Markt, Staat und Zivilgesellschaft/Web 2.0 muss er Schnittstellen unterhalten. <br />
Seine dem Gemeinwohl dienende Funktion kann er nur erfüllen, wenn er von der Gemeinschaft dafür bezahlt wird. 'Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.'<br />
<br />
* Der Öffentlich-rechtliche Rundfunk ist Bestandteil der Wissensinfrastruktur der öffentlichen Hand<br />
Die öffentlich-rechtliche Organisation teilt der öffentlich-rechtliche Rundfunk mit anderen Wissensinfrastrukturen der öffentlichen Hand: Schulen und Universitäten, Bibliotheken und Sammlungen, Musik, Theater, Kino usw. In Zeiten anhaltender neoliberaler Privatisierungstendenzen muss sich die Sphäre der öffentlich organisierten Informations- und Kulturangebote in ihrer Eigenständigkeit behaupten. Der Auftrag des ÖR (Information, Bildung, Beratung, Unterhaltung; Integration; Medienkompetenz usw.) ist ausgestaltbar und entwicklungsoffen formuliert. In diesem Rahmen muss der ÖR seinen Auftrag in enger Kopplung an die anderen Bereiche der öffentlichen Wissenssphäre erfüllen, die gleichfalls gesetzlich beauftragt und durch ihre jeweiligen Kuratorien (Filmförderung usw.) in ihrer Qualität und Gemeinwohlorientierung legitimiert sind. Daher muss der ÖR der Vermittlung der Angebote in den anderen Bereichen in seiner Berichterstattung und Meinungsbildung ausgiebigen Raum geben und Entwicklungen wie die Öffnung der Daten der öffentlichen Hand unterstützen. <br />
So, wie es heute Kooperationen zwischen ÖRs gibt (Arte, 3Sat), sind ähnliche Formen der Zusammenarbeit mit Universitäten, Europeana oder der Bundeszentrale für politische Bildung anzustreben. <br />
<br />
* Durch das Internet verändert sich Demokratie und damit auch die ihr dienende Funktion der Grundversorgung<br />
Das Internet ermöglicht eine direktere partizipatorische Form von Demokratie, die in der jetzigen Form der Grundversorgungsgewährleistung noch keinen Wiederhall findet und Potenziale unausgeschöpft lässt. Bürger sollten unmittelbarer Einfluss nehmen können. Entscheidungsprozesse müssen transparenter werden.<br />
<br />
* Das Internet ist Element einer neuen, hybriden Form von Öffentlichkeit<br />
Im Internet wird Information und private und öffentliche Meinungsbildung weiterhin von klassischen Massenmedien (Rundfunk, Presse) angeboten. Diese Angebote werden von Nutzern weiter verbreitet und erreichen damit eine höhere Reichweite. Für zivilgesellschaftliche Organisationen senkt das Internet die Zugangschwelle erheblich und erhöht die potentielle Reichweite ihrer Beiträge zur demokratischen Meinungsbildung. Noch stärker waren bislang Individuen in ihren Angeboten zur Meinungsbildung beschränkt (Speakers' Corner, Flugblätter, Graffiti etc.). Hier eröffnet das Internet eine neue Dimension der Beteiligung. Individuen können als Augenzeugen in Text (Handy-) Foto, Video über Ereignisse berichten und sich durch Kommentierung, Kontextualisierung, kritischen Recherchen (Guttenplag) und kreativen Bezugnahmen (Parodien) öffentlich äußern. <br />
Der These einer Fragmentierung von Öffentlichkeit steht die einer emergenten Öffentlichkeit gegenüber. Der ÖR muss in dieser hybriden Öffentlichkeit als "Faktor und Medium" wirken, will er nicht Gefahr laufen, irrelvant zu werden. <br />
<br />
* Die private und öffentliche Meinungsbildung sollte dialogisiert werden<br />
Alle Normen des Art. 5 GG (Presse, Rundfunk, Film, Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre) stehen im Licht der Meinungsfreiheit: Das Recht eines jeden, "sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten" und "seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten." Die materielle Wirklichkeit dieses individuellen Rechts hat sich durch das Internet auf ungleich tiefgreifendere Weise verändert, als die der institutionellen Rechte von Presse, Rundfunk, Film, für die das Internet im Wesentlichen ein neuer Ausspielkanal ist. Das Internet ist ein Viele-an-Viele-Medium. Es hat das Zeitalter der Read-Write-Gesellschaft (Lessig) eingeläutet. <br />
Da die Freiheiten des Art. 5 GG in enger Wechselwirkung miteinander stehen, muss diese Entwicklung sich notwendig auch auf die Ausgestaltung der Rundfunkfreiheit und des Grundversorgungsauftrags auswirken. Waren die medientechnologischen Bedingungen für einen Dialog bislang im Wesentlichen auf Zuschauerbriefe beschränkt, muss eine Grundversorgung heute nicht nur die Meinungsvielfalt direkt zu Wort kommen lassen, sondern auch Raum für vielfältig vermittelten Dialog bieten. In einer gewandelten 'flüssigen' Demokratie ist zuallererst der ÖR gehalten, einen Ort für einen ständigen Dialog über Deutschland, Europa und die Welt zu schaffen.<br />
<br />
* Wir brauchen eine evidenz-basierte und öffentlich verantwortete Medienpolitik<br />
Medienpolitik, hier insbesondere Rundfunkpolitik, findet ihren Gestaltungsraum durch die verfassungsrechtlichen Vorgaben. Medienpolitik wird ihrer Aufgabe der Steuerung von medientechnologischen und -ökonomischen Entwicklungen im Gemeinwohlinteresse nicht gerecht. Lutz Hachmeisters Analyse von 2000, sie sei entweder "willfährige Subventions- und Standortpolitik, gefalle sich in unverantwortlicher Deregulierung oder erschöpfe sich in kraftlosen Ethikappellen" gilt unverändert. Ebenso seine Forderung nach einer "öffentlich verantwortete Medienpolitik". Zu einer solchen Medienpolitik gehört ein ö.r- Auftrag für eine qualifizierte Medienforschung.<br />
<br />
'''Finanzierung''' <br />
<br />
* Beitragsfinanzierung ist weiterhin Voraussetzung für Unabhängigkeit der Öffentlich-Rechlichen<br />
Öffentliche Güter müssen öffentlich finanziert werden. Weitergehende Finanzierungsmodelle sollen möglich sein, sofern privatwirtschaftlich organisierte Partner dem Grundversorgunsziel gesichert verpflichtet bleiben.<br />
<br />
<br />
'''Medienökonomische Effekte''' <br />
<br />
* Die Ausweitung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ins Internet generiert neue Formen medienökonomischer Effekte <br />
Öffentlich-rechtliche sind die größten Auftraggeber für Produktionsfirmen. Im Internetzeitalter muß der Kreis der Empfänger der Rundfunkbeiträge auf das gesamte urheberschaftliche Spektrum erweitert werden. Beitragzahlern muss die Möglichkeit gegeben werden mit zu entscheiden, in welche Projekte ihre Beiträge investiert werden. Transparenz der Finanzierungsströmen muss in jedem Fall gewährleistet werden.<br />
<br />
* Urheber müssen angemessen vergütet werden <br />
Urheber (Kreative / Produzenten) stehen am Anfang der Wertschöpfungs-, aber ganz am Ende der Nahrungskette. Warum sollen Sender alle Rechte inklusive neuer Auswertungsformen halten, aber nur zur Zahlung von revenues - also auf die plattformspezifische Verwertung bezogene Erlöse - im Nachhinein verpflichtet bleiben? Anforderungsgerechter und nachhaltiger Auswertungslauf ist im Netz möglich. Die Rechte für neue Auswertungsformen ("unbekannte Nutzungsarten") sollten daher bei den Urhebern bleiben. Das Potential, diese Rechte auszuwerten, liegt bei den Kreativen / Produzenten bzw. den Unternehmensformen, die neue Ertragspotentiale erst erschließen - u.a. mit dem Ziel, Erlöse bei den Urhebern zu halten.<br />
Was im Rahmen der GV produziert wird, richtet sich an die Allgemeinheit. <br />
Daher ist es das Ziel, alle ör-finanzierten Inhalte auf Dauer öffentlich verfügbar zu halten. Gleichzeitig sollen aber Urheber für jede weitere Verwertung entlohnt werden. <br />
<br />
<br />
'''Organisation '''<br />
<br />
* Grundversorgung im Internet-Zeitalter erfordert eine neue Organisation<br />
<br />
* Grundversorgung im Internet-Zeitalter ist mit dem bisherigen Begriffsgegensatzpaar öffentlich/privat nicht gut beschreibbar<br />
<br />
* Internet-Native sehen nicht mehr linear, sondern nach Bedarf, zeitsouverän, on Demand<br />
<br />
* Die engen Beschränkungen bei den "Telemedien" behindern die Erfüllung des Grundversorgungsauftrags<br />
<br />
<br />
'''Inhalte und Nutzung''' <br />
<br />
* Grundversorgung im Internet muss weiterhin Integration leisten <br />
<br />
* Grundversorgung bedeutet kuratierten Kontext herstellen: Aus Information wird Wissen<br />
Grundversorgung heißt einen redaktionellen Kontext für Informationen zu schaffen<br />
... einen gesamtgesellschaftlichen Sinnhorizont zu schaffen<br />
Institution des medialen Vertrauens - Maßstäbe: Tust. Engagement. Relevancy. Standarts of Journalism. 3<br />
<br />
* Die engen Beschränkungen bei den "Telemedien" behindern die Erfüllung des Grundversorgungsauftrags<br />
<br />
Unter den Einschränkungen sind an vorderster Stelle der obligatorische Drei-Stufen-Test sowie eine Reihe von Vorgaben in der Negativeliste zu nennen. <br />
<br />
* Der Drei-Stufen-Test muss im Interesse des Gemeinwohls reformiert und angewandt werden<br />
<br />
* Im Netz sind und bleiben Inhalte, sofern sie nicht depubliziert werden (bzw. aus technischen Gründen verloren gehen), verfügbar. <br />
<br />
* Depublizieren ist ein Unding<br />
Rundfunkarchive müssen bewahrt und nutzbar gemacht werden<br />
<br />
* In der "Read-Write Society" (Lessig) müssen öffentlich-rechtliche Inhalte Remixing zulassen<br />
<br />
* Qualität und Quote oder Relevanz<br />
<br />
Die Diskussion um das Verhältnis von Qualität und Quote, die die Debatte um Massenmedien und ihre Inhalte kennzeichnet, wird im Netz (s. Google) durch das Kriterium der Relevanz erweitert. Dahinter steht die Frage, welche Information dem Gemeinwohl dient und wie bestimmt wird, was der Allgemeinheit dient.<br />
<br />
* Auch von Nicht-Profis / Amateuren geschaffene Inhalte haben Qualität.<br />
<br />
Seit mediale Produktionsmittel für jeden verfügbar sind und Inhalte im Netz frei zirkulieren, gibt es mehr und mehr nicht-professionell hergestellte Information von politischer Wirksamkeit und öffentlicher Relevanz. Sie können daher auch Teil der Grundversorgung werden.<br />
<br />
* Für Herkunftsquoten.<br />
<br />
Die AVMD-Richtlinie schreibt Herkunftsquoten für grenzüberschreitendes kommerzielles Fernsehen vor. Diese werden nicht eingehalten und vollstreckt (soft law). Die Einhaltung der im Drei-Stufen Test verfügten Normen durch die ÖR wird streng überwacht, die durch die Privaten nicht. <br />
<br />
* Grundversorgung soll verstanden werden als ein Gesellschaftsvertrag zwischen Kreativen und Publikum.<br />
Obowhl die Trennung von Produzenten und Konsumenten sich im Netz nicht mehr im tradierten Sinn besteht, kann Grundversorgung gewährleisten, dass der Input von Inhalten in seinem gemeinschaftlichen Nutzen gefördert, anerkannt und in dieser Weise eine Art von Vertragsverhältnis herstellt.<br />
<br />
* Internet-Native sehen nicht mehr linear, sondern nach Bedarf, zeitsouverän, on Demand.<br />
<br />
* Experimente und Diskurse dringend gebraucht!<br />
<br />
Wie bekommen wir den GV-Auftrag ins internet? "Leuphana-TV" - ein internetbasiertes Bewegtbild-Angebot öffentlich-rechtlichen Zuschnitts - dient als proof of consent zu dem vorstehenden Thesenkatalog.<br />
"Leuphana-TV" soll prototypisch zeigen, wie ein alternativer Rundfunk-Begriff gefüllt werden und funktionieren könnte.<br />
<br />
<br />
'''Fernmeldetechnisch/medientechnologisch''' <br />
<br />
* Konvergenz der Medien<br />
<br />
* Die Many-to-Many-Kommunikation erfordert neue Qualitätsmaßnahmen im Sinne der Grundversorgung<br />
<br />
* Grundversorgung im Internet braucht Grundversorgung mit Internet, netzneutral<br />
<br />
* Die Grundausstattung mit Internet ist ein Wirtschaftsfaktor</div>Stefanhttp://eucd.wizards-of-os.org/index.php/Thesen2Thesen22012-07-06T17:53:46Z<p>Stefan: </p>
<hr />
<div>'''Prämissen''' <br />
<br />
* Grundversorgung ist essentieller Bestandteil des demokratischen Gemeinwesens.<br />
* Grundversorgung ist der Auftrag, den das Bundesverfassungsgericht den öffentlich-rechtlichen Anstalten erteilt hat.<br />
* Der Grundversorgungsauftrag erstreckt sich auch auf das Internet und andere digitale Medien.<br />
* Das System der Grundversorgung kann nur fortbestehen, wenn es breite Akzeptanz findet.<br />
<br />
'''Thesen'''<br />
<br />
'''Demokratietheoretische Funktion'''<br />
<br />
* Öffentlich-rechtlicher Rundfunk ist nicht Markt und nicht Staat und nicht Web 2.0<br />
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk kann nicht in einer der anderen drei Sphären aufgehen. Er muss seine Eigenständigkeit bewahren oder er verliert seine Existenzberechtigung. Zu Markt, Staat und Zivilgesellschaft/Web 2.0 muss er Schnittstellen unterhalten. <br />
Seine dem Gemeinwohl dienende Funktion kann er nur erfüllen, wenn er von der Gemeinschaft dafür bezahlt wird. 'Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.'<br />
<br />
* Der Öffentlich-rechtliche Rundfunk ist Bestandteil der Wissensinfrastruktur der öffentlichen Hand<br />
Die öffentlich-rechtliche Organisation teilt der öffentlich-rechtliche Rundfunk mit anderen Wissensinfrastrukturen der öffentlichen Hand: Schulen und Universitäten, Bibliotheken und Sammlungen, Musik, Theater, Kino usw. In Zeiten anhaltender neoliberaler Privatisierungstendenzen muss sich die Sphäre der öffentlich organisierten Informations- und Kulturangebote in ihrer Eigenständigkeit behaupten. Der Auftrag des ÖR (Information, Bildung, Beratung, Unterhaltung; Integration; Medienkompetenz usw.) ist ausgestaltbar und entwicklungsoffen formuliert. In diesem Rahmen muss der ÖR seinen Auftrag in enger Kopplung an die anderen Bereiche der öffentlichen Wissenssphäre erfüllen, die gleichfalls gesetzlich beauftragt und durch ihre jeweiligen Kuratorien (Filmförderung usw.) in ihrer Qualität und Gemeinwohlorientierung legitimiert sind. Daher muss der ÖR der Vermittlung der Angebote in den anderen Bereichen in seiner Berichterstattung und Meinungsbildung ausgiebigen Raum geben und Entwicklungen wie die Öffnung der Daten der öffentlichen Hand unterstützen. <br />
So, wie es heute Kooperationen zwischen ÖRs gibt (Arte, 3Sat), sind ähnliche Formen der Zusammenarbeit mit Universitäten, Europeana oder der Bundeszentrale für politische Bildung anzustreben. <br />
<br />
* Durch das Internet verändert sich Demokratie und damit auch die ihr dienende Funktion der Grundversorgung<br />
Das Internet ermöglicht eine direktere partizipatorische Form von Demokratie, die in der jetzigen Form der Grundversorgungsgewährleistung noch keinen Wiederhall findet und Potenziale unausgeschöpft lässt. Bürger sollten unmittelbarer Einfluss nehmen können. Entscheidungsprozesse müssen transparenter werden.<br />
<br />
* Das Internet ist Element einer neuen, hybriden Form von Öffentlichkeit<br />
Im Internet wird Information und private und öffentliche Meinungsbildung weiterhin von klassischen Massenmedien (Rundfunk, Presse) angeboten. Diese Angebote werden von Nutzern weiter verbreitet und erreichen damit eine höhere Reichweite. Für zivilgesellschaftliche Organisationen senkt das Internet die Zugangschwelle erheblich und erhöht die potentielle Reichweite ihrer Beiträge zur demokratischen Meinungsbildung. Noch stärker waren bislang Individuen in ihren Angeboten zur Meinungsbildung beschränkt (Speakers' Corner, Flugblätter, Graffiti etc.). Hier eröffnet das Internet eine neue Dimension der Beteiligung. Individuen können als Augenzeugen in Text (Handy-) Foto, Video über Ereignisse berichten und sich durch Kommentierung, Kontextualisierung, kritischen Recherchen (Guttenplag) und kreativen Bezugnahmen (Parodien) öffentlich äußern. <br />
Der These einer Fragmentierung von Öffentlichkeit steht die einer emergenten Öffentlichkeit gegenüber. Der ÖR muss in dieser hybriden Öffentlichkeit als "Faktor und Medium" wirken, will er nicht Gefahr laufen, irrelvant zu werden. <br />
<br />
* Die private und öffentliche Meinungsbildung sollte dialogisiert werden<br />
Alle Normen des Art. 5 GG (Presse, Rundfunk, Film, Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre) stehen im Licht der Meinungsfreiheit: Das Recht eines jeden, "sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten" und "seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten." Die materielle Wirklichkeit dieses individuellen Rechts hat sich durch das Internet auf ungleich tiefgreifendere Weise verändert, als die der institutionellen Rechte von Presse, Rundfunk, Film, für die das Internet im Wesentlichen ein neuer Ausspielkanal ist. Das Internet ist ein Viele-an-Viele-Medium. Es hat das Zeitalter der Read-Write-Gesellschaft (Lessig) eingeläutet. <br />
Da die Freiheiten des Art. 5 GG in enger Wechselwirkung miteinander stehen, muss diese Entwicklung sich notwendig auch auf die Ausgestaltung der Rundfunkfreiheit und des Grundversorgungsauftrags auswirken. Waren die medientechnologischen Bedingungen für einen Dialog bislang im Wesentlichen auf Zuschauerbriefe beschränkt, muss eine Grundversorgung heute nicht nur die Meinungsvielfalt direkt zu Wort kommen lassen, sondern auch Raum für vielfältig vermittelten Dialog bieten. In einer gewandelten 'flüssigen' Demokratie ist zuallererst der ÖR gehalten, einen Ort für einen ständigen Dialog über Deutschland, Europa und die Welt zu schaffen.<br />
<br />
* Wir brauchen eine evidenz-basierte und öffentlich verantwortete Medienpolitik<br />
Medienpolitik, hier insbesondere Rundfunkpolitik, findet ihren Gestaltungsraum durch die verfassungsrechtlichen Vorgaben. Medienpolitik wird ihrer Aufgabe der Steuerung von medientechnologischen und -ökonomischen Entwicklungen im Gemeinwohlinteresse nicht gerecht. Lutz Hachmeisters Analyse von 2000, sie sei entweder "willfährige Subventions- und Standortpolitik, gefalle sich in unverantwortlicher Deregulierung oder erschöpfe sich in kraftlosen Ethikappellen" gilt unverändert. Ebenso seine Forderung nach einer "öffentlich verantwortete Medienpolitik". Zu einer solchen Medienpolitik gehört ein ö.r- Auftrag für eine qualifizierte Medienforschung.<br />
<br />
'''Finanzierung''' <br />
<br />
* Beitragsfinanzierung ist weiterhin Voraussetzung für Unabhängigkeit der Öffentlich-Rechlichen<br />
Öffentliche Güter müssen öffentlich finanziert werden. Weitergehende Finanzierungsmodelle sollen möglich sein, sofern privatwirtschaftlich organisierte Partner dem Grundversorgunsziel gesichert verpflichtet bleiben.<br />
<br />
<br />
'''Medienökonomische Effekte''' <br />
<br />
* Die Ausweitung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ins Internet generiert neue Formen medienökonomischer Effekte <br />
Öffentlich-rechtliche sind die größten Auftraggeber für Produktionsfirmen. Im Internetzeitalter muß der Kreis der Empfänger der Rundfunkbeiträge auf das gesamte urheberschaftliche Spektrum erweitert werden. Beitragzahlern muss die Möglichkeit gegeben werden mit zu entscheiden, in welche Projekte ihre Beiträge investiert werden. Transparenz der Finanzierungsströmen muss in jedem Fall gewährleistet werden.<br />
<br />
* Urheber müssen angemessen vergütet werden <br />
Urheber (Kreative / Produzenten) stehen am Anfang der Wertschöpfungs-, aber ganz am Ende der Nahrungskette. Warum sollen Sender alle Rechte inklusive neuer Auswertungsformen halten, aber nur zur Zahlung von revenues - also auf die plattformspezifische Verwertung bezogene Erlöse - im Nachhinein verpflichtet bleiben? Anforderungsgerechter und nachhaltiger Auswertungslauf ist im Netz möglich. Die Rechte für neue Auswertungsformen ("unbekannte Nutzungsarten") sollten daher bei den Urhebern bleiben. Das Potential, diese Rechte auszuwerten, liegt bei den Kreativen / Produzenten bzw. den Unternehmensformen, die neue Ertragspotentiale erst erschließen - u.a. mit dem Ziel, Erlöse bei den Urhebern zu halten.<br />
Was im Rahmen der GV produziert wird, richtet sich an die Allgemeinheit. <br />
Daher ist es das Ziel, alle ör-finanzierten Inhalte auf Dauer öffentlich verfügbar zu halten. Gleichzeitig sollen aber Urheber für jede weitere Verwertung entlohnt werden. <br />
<br />
<br />
'''Organisation '''<br />
<br />
* Grundversorgung im Internet-Zeitalter erfordert eine neue Organisation<br />
<br />
* Grundversorgung im Internet-Zeitalter ist mit dem bisherigen Begriffsgegensatzpaar öffentlich/privat nicht gut beschreibbar<br />
<br />
* Internet-Native sehen nicht mehr linear, sondern nach Bedarf, zeitsouverän, on Demand<br />
<br />
* Die engen Beschränkungen bei den "Telemedien" behindern die Erfüllung des Grundversorgungsauftrags<br />
<br />
<br />
'''Inhalte und Nutzung''' <br />
<br />
* Grundversorgung im Internet muss weiterhin Integration leisten <br />
<br />
* Grundversorgung bedeutet kuratierten Kontext herstellen: Aus Information wird Wissen<br />
Grundversorgung heißt einen redaktionellen Kontext für Informationen zu schaffen<br />
... einen gesamtgesellschaftlichen Sinnhorizont zu schaffen<br />
Institution des medialen Vertrauens - Maßstäbe: Tust. Engagement. Relevancy. Standarts of Journalism. 3<br />
<br />
* Die engen Beschränkungen bei den "Telemedien" behindern die Erfüllung des Grundversorgungsauftrags<br />
<br />
Unter den Einschränkungen sind an vorderster Stelle der obligatorische Drei-Stufen-Test sowie eine Reihe von Vorgaben in der Negativeliste zu nennen. <br />
<br />
* Der Drei-Stufen-Test muss im Interesse des Gemeinwohls reformiert und angewandt werden<br />
<br />
* Im Netz sind und bleiben Inhalte, sofern sie nicht depubliziert werden (bzw. aus technischen Gründen verloren gehen), verfügbar. <br />
<br />
* Depublizieren ist ein Unding<br />
Rundfunkarchive müssen bewahrt und nutzbar gemacht werden<br />
<br />
* In der "Read-Write Society" (Lessig) müssen öffentlich-rechtliche Inhalte Remixing zulassen<br />
<br />
* Qualität und Quote oder Relevanz<br />
<br />
Die Diskussion um das Verhältnis von Qualität und Quote, die die Debatte um Massenmedien und ihre Inhalte kennzeichnet, wird im Netz (s. Google) durch das Kriterium der Relevanz erweitert. Dahinter steht die Frage, welche Information dem Gemeinwohl dient und wie bestimmt wird, was der Allgemeinheit dient.<br />
<br />
* Auch von Nicht-Profis / Amateuren geschaffene Inhalte haben Qualität.<br />
<br />
Seit mediale Produktionsmittel für jeden verfügbar sind und Inhalte im Netz frei zirkulieren, gibt es mehr und mehr nicht-professionell hergestellte Information von politischer Wirksamkeit und öffentlicher Relevanz. Sie können daher auch Teil der Grundversorgung werden.<br />
<br />
* Für Herkunftsquoten.<br />
<br />
Die AVMD-Richtlinie schreibt Herkunftsquoten für grenzüberschreitendes kommerzielles Fernsehen vor. Diese werden nicht eingehalten und vollstreckt (soft law). Die Einhaltung der im Drei-Stufen Test verfügten Normen durch die ÖR wird streng überwacht, die durch die Privaten nicht. <br />
<br />
* Grundversorgung soll verstanden werden als ein Gesellschaftsvertrag zwischen Kreativen und Publikum.<br />
Obowhl die Trennung von Produzenten und Konsumenten sich im Netz nicht mehr im tradierten Sinn besteht, kann Grundversorgung gewährleisten, dass der Input von Inhalten in seinem gemeinschaftlichen Nutzen gefördert, anerkannt und in dieser Weise eine Art von Vertragsverhältnis herstellt.<br />
<br />
* Internet-Native sehen nicht mehr linear, sondern nach Bedarf, zeitsouverän, on Demand.<br />
<br />
* Experimente und Diskurse dringend gebraucht!<br />
<br />
Wie bekommen wir den GV-Auftrag ins internet? "Leuphana-TV" - ein internetbasiertes Bewegtbild-Angebot öffentlich-rechtlichen Zuschnitts - dient als proof of consent zu dem vorstehenden Thesenkatalog.<br />
"Leuphana-TV" soll prototypisch zeigen, wie ein alternativer Rundfunk-Begriff gefüllt werden und funktionieren könnte.<br />
<br />
<br />
'''Fernmeldetechnisch/medientechnologisch''' <br />
<br />
* Die Many-to-Many-Kommunikation erfordert neue Qualitätsmaßnahmen im Sinne der Grundversorgung<br />
<br />
* Grundversorgung im Internet braucht Grundversorgung mit Internet, netzneutral<br />
<br />
* Die Grundausstattung mit Internet ist ein Wirtschaftsfaktor</div>Stefanhttp://eucd.wizards-of-os.org/index.php/Thesen2Thesen22012-07-06T17:50:59Z<p>Stefan: </p>
<hr />
<div>'''Prämissen''' <br />
<br />
* Grundversorgung ist essentieller Bestandteil des demokratischen Gemeinwesens.<br />
* Grundversorgung ist der Auftrag, den das Bundesverfassungsgericht den öffentlich-rechtlichen Anstalten erteilt hat.<br />
* Der Grundversorgungsauftrag erstreckt sich auch auf das Internet und andere digitale Medien.<br />
* Das System der Grundversorgung kann nur fortbestehen, wenn es breite Akzeptanz findet.<br />
<br />
'''Thesen'''<br />
<br />
'''Demokratietheoretische Funktion'''<br />
<br />
* Öffentlich-rechtlicher Rundfunk ist nicht Markt und nicht Staat und nicht Web 2.0<br />
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk kann nicht in einer der anderen drei Sphären aufgehen. Er muss seine Eigenständigkeit bewahren oder er verliert seine Existenzberechtigung. Zu Markt, Staat und Zivilgesellschaft/Web 2.0 muss er Schnittstellen unterhalten. <br />
Seine dem Gemeinwohl dienende Funktion kann er nur erfüllen, wenn er von der Gemeinschaft dafür bezahlt wird. 'Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.'<br />
<br />
* Der Öffentlich-rechtliche Rundfunk ist Bestandteil der Wissensinfrastruktur der öffentlichen Hand<br />
Die öffentlich-rechtliche Organisation teilt der öffentlich-rechtliche Rundfunk mit anderen Wissensinfrastrukturen der öffentlichen Hand: Schulen und Universitäten, Bibliotheken und Sammlungen, Musik, Theater, Kino usw. In Zeiten anhaltender neoliberaler Privatisierungstendenzen muss sich die Sphäre der öffentlich organisierten Informations- und Kulturangebote in ihrer Eigenständigkeit behaupten. Der Auftrag des ÖR (Information, Bildung, Beratung, Unterhaltung; Integration; Medienkompetenz usw.) ist ausgestaltbar und entwicklungsoffen formuliert. In diesem Rahmen muss der ÖR seinen Auftrag in enger Kopplung an die anderen Bereiche der öffentlichen Wissenssphäre erfüllen, die gleichfalls gesetzlich beauftragt und durch ihre jeweiligen Kuratorien (Filmförderung usw.) in ihrer Qualität und Gemeinwohlorientierung legitimiert sind. Daher muss der ÖR der Vermittlung der Angebote in den anderen Bereichen in seiner Berichterstattung und Meinungsbildung ausgiebigen Raum geben und Entwicklungen wie die Öffnung der Daten der öffentlichen Hand unterstützen. <br />
So, wie es heute Kooperationen zwischen ÖRs gibt (Arte, 3Sat), sind ähnliche Formen der Zusammenarbeit mit Universitäten, Europeana oder der Bundeszentrale für politische Bildung anzustreben. <br />
<br />
* Durch das Internet verändert sich Demokratie und damit auch die ihr dienende Funktion der Grundversorgung<br />
Das Internet ermöglicht eine direktere partizipatorische Form von Demokratie, die in der jetzigen Form der Grundversorgungsgewährleistung noch keinen Wiederhall findet und Potenziale unausgeschöpft lässt. Bürger sollten unmittelbarer Einfluss nehmen können. Entscheidungsprozesse müssen transparenter werden.<br />
<br />
* Das Internet ist Element einer neuen, hybriden Form von Öffentlichkeit<br />
Im Internet wird Information und private und öffentliche Meinungsbildung weiterhin von klassischen Massenmedien (Rundfunk, Presse) angeboten. Diese Angebote werden von Nutzern weiter verbreitet und erreichen damit eine höhere Reichweite. Für zivilgesellschaftliche Organisationen senkt das Internet die Zugangschwelle erheblich und erhöht die potentielle Reichweite ihrer Beiträge zur demokratischen Meinungsbildung. Noch stärker waren bislang Individuen in ihren Angeboten zur Meinungsbildung beschränkt (Speakers' Corner, Flugblätter, Graffiti etc.). Hier eröffnet das Internet eine neue Dimension der Beteiligung. Individuen können als Augenzeugen in Text (Handy-) Foto, Video über Ereignisse berichten und sich durch Kommentierung, Kontextualisierung, kritischen Recherchen (Guttenplag) und kreativen Bezugnahmen (Parodien) öffentlich äußern. <br />
Der These einer Fragmentierung von Öffentlichkeit steht die einer emergenten Öffentlichkeit gegenüber. Der ÖR muss in dieser hybriden Öffentlichkeit als "Faktor und Medium" wirken, will er nicht Gefahr laufen, irrelvant zu werden. <br />
<br />
* Die private und öffentliche Meinungsbildung sollte dialogisiert werden<br />
Alle Normen des Art. 5 GG (Presse, Rundfunk, Film, Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre) stehen im Licht der Meinungsfreiheit: Das Recht eines jeden, "sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten" und "seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten." Die materielle Wirklichkeit dieses individuellen Rechts hat sich durch das Internet auf ungleich tiefgreifendere Weise verändert, als die der institutionellen Rechte von Presse, Rundfunk, Film, für die das Internet im Wesentlichen ein neuer Ausspielkanal ist. Das Internet ist ein Viele-an-Viele-Medium. Es hat das Zeitalter der Read-Write-Gesellschaft (Lessig) eingeläutet. <br />
Da die Freiheiten des Art. 5 GG in enger Wechselwirkung miteinander stehen, muss diese Entwicklung sich notwendig auch auf die Ausgestaltung der Rundfunkfreiheit und des Grundversorgungsauftrags auswirken. Waren die medientechnologischen Bedingungen für einen Dialog bislang im Wesentlichen auf Zuschauerbriefe beschränkt, muss eine Grundversorgung heute nicht nur die Meinungsvielfalt direkt zu Wort kommen lassen, sondern auch Raum für vielfältig vermittelten Dialog bieten. In einer gewandelten 'flüssigen' Demokratie ist zuallererst der ÖR gehalten, einen Ort für einen ständigen Dialog über Deutschland, Europa und die Welt zu schaffen.<br />
<br />
* Wir brauchen eine evidenz-basierte und öffentlich verantwortete Medienpolitik<br />
Medienpolitik, hier insbesondere Rundfunkpolitik, findet ihren Gestaltungsraum durch die verfassungsrechtlichen Vorgaben. Medienpolitik wird ihrer Aufgabe der Steuerung von medientechnologischen und -ökonomischen Entwicklungen im Gemeinwohlinteresse nicht gerecht. Lutz Hachmeisters Analyse von 2000, sie sei entweder "willfährige Subventions- und Standortpolitik, gefalle sich in unverantwortlicher Deregulierung oder erschöpfe sich in kraftlosen Ethikappellen" gilt unverändert. Ebenso seine Forderung nach einer "öffentlich verantwortete Medienpolitik". Zu einer solchen Medienpolitik gehört ein ö.r- Auftrag für eine qualifizierte Medienforschung.<br />
<br />
'''Finanzierung''' <br />
<br />
* Beitragsfinanzierung ist weiterhin Voraussetzung für Unabhängigkeit der Öffentlich-Rechlichen<br />
Öffentliche Güter müssen öffentlich finanziert werden. Weitergehende Finanzierungsmodelle sollen möglich sein, sofern privatwirtschaftlich organisierte Partner dem Grundversorgunsziel gesichert verpflichtet bleiben.<br />
<br />
<br />
'''Medienökonomische Effekte''' <br />
<br />
* Die Ausweitung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ins Internet generiert neue Formen medienökonomischer Effekte <br />
Öffentlich-rechtliche sind die größten Auftraggeber für Produktionsfirmen. Im Internetzeitalter muß der Kreis der Empfänger der Rundfunkbeiträge auf das gesamte urheberschaftliche Spektrum erweitert werden. Beitragzahlern muss die Möglichkeit gegeben werden mit zu entscheiden, in welche Projekte ihre Beiträge investiert werden. Transparenz der Finanzierungsströmen muss in jedem Fall gewährleistet werden.<br />
<br />
* Urheber müssen angemessen vergütet werden <br />
Urheber (Kreative / Produzenten) stehen am Anfang der Wertschöpfungs-, aber ganz am Ende der Nahrungskette. Warum sollen Sender alle Rechte inklusive neuer Auswertungsformen halten, aber nur zur Zahlung von revenues - also auf die plattformspezifische Verwertung bezogene Erlöse - im Nachhinein verpflichtet bleiben? Anforderungsgerechter und nachhaltiger Auswertungslauf ist im Netz möglich. Die Rechte für neue Auswertungsformen ("unbekannte Nutzungsarten") sollten daher bei den Urhebern bleiben. Das Potential, diese Rechte auszuwerten, liegt bei den Kreativen / Produzenten bzw. den Unternehmensformen, die neue Ertragspotentiale erst erschließen - u.a. mit dem Ziel, Erlöse bei den Urhebern zu halten.<br />
Was im Rahmen der GV produziert wird, richtet sich an die Allgemeinheit. <br />
Daher ist es das Ziel, alle ör-finanzierten Inhalte auf Dauer öffentlich verfügbar zu halten. Gleichzeitig sollen aber Urheber für jede weitere Verwertung entlohnt werden. <br />
<br />
<br />
'''Organisation '''<br />
<br />
* Grundversorgung im Internet-Zeitalter erfordert eine neue Organisation<br />
<br />
* Grundversorgung im Internet-Zeitalter ist mit dem bisherigen Begriffsgegensatzpaar öffentlich/privat nicht gut beschreibbar<br />
<br />
* Internet-Native sehen nicht mehr linear, sondern nach Bedarf, zeitsouverän, on Demand<br />
<br />
* Die engen Beschränkungen bei den "Telemedien" behindern die Erfüllung des Grundversorgungsauftrags<br />
<br />
<br />
'''Inhalte''' <br />
<br />
Inhalte und Nutzung<br />
<br />
Grundversorgung im Internet muss weiterhin Integration leisten <br />
<br />
Grundversorgung bedeutet kuratierten Kontext herstellen: Aus Information wird Wissen<br />
<br />
Grundversorgung heißt einen redaktionellen Kontext für Informationen zu schaffen<br />
... einen gesamtgesellschaftlichen Sinnhorizont zu schaffen<br />
Institution des medialen Vertrauens - Maßstäbe: Tust. Engagement. Relevancy. Standarts of Journalism. 3<br />
<br />
Die engen Beschränkungen bei den "Telemedien" behindern die Erfüllung des Grundversorgungsauftrags<br />
<br />
Unter den Einschränkungen sind an vorderster Stelle der obligatorische Drei-Stufen-Test sowie eine Reihe von Vorgaben in der Negativeliste zu nennen. <br />
<br />
Der Drei-Stufen-Test muss im Interesse des Gemeinwohls reformiert und angewandt werden<br />
<br />
Im Netz sind und bleiben Inhalte, sofern sie nicht depubliziert werden (bzw. aus technischen Gründen verloren gehen), verfügbar. <br />
<br />
Depublizieren ist ein Unding<br />
<br />
Rundfunkarchive müssen bewahrt und nutzbar gemacht werden<br />
<br />
In der "Read-Write Society" (Lessig) müssen öffentlich-rechtliche Inhalte Remixing zulassen<br />
<br />
Qualität und Quote oder Relevanz<br />
<br />
Die Diskussion um das Verhältnis von Qualität und Quote, die die Debatte um Massenmedien und ihre Inhalte kennzeichnet, wird im Netz (s. Google) durch das Kriterium der Relevanz erweitert. Dahinter steht die Frage, welche Information dem Gemeinwohl dient und wie bestimmt wird, was der Allgemeinheit dient.<br />
<br />
Auch von Nicht-Profis / Amateuren geschaffene Inhalte haben Qualität.<br />
<br />
Seit mediale Produktionsmittel für jeden verfügbar sind und Inhalte im Netz frei zirkulieren, gibt es mehr und mehr nicht-professionell hergestellte Information von politischer Wirksamkeit und öffentlicher Relevanz. Sie können daher auch Teil der Grundversorgung werden.<br />
<br />
Für Herkunftsquoten.<br />
<br />
Die AVMD-Richtlinie schreibt Herkunftsquoten für grenzüberschreitendes kommerzielles Fernsehen vor. Diese werden nicht eingehalten und vollstreckt (soft law). Die Einhaltung der im Drei-Stufen Test verfügten Normen durch die ÖR wird streng überwacht, die durch die Privaten nicht. <br />
<br />
Grundversorgung soll verstanden werden als ein Gesellschaftsvertrag zwischen Kreativen und Publikum.<br />
<br />
Obowhl die Trennung von Produzenten und Konsumenten sich im Netz nicht mehr im tradierten Sinn besteht, kann Grundversorgung gewährleisten, dass der Input von Inhalten in seinem gemeinschaftlichen Nutzen gefördert, anerkannt und in dieser Weise eine Art von Vertragsverhältnis herstellt.<br />
<br />
Internet-Native sehen nicht mehr linear, sondern nach Bedarf, zeitsouverän, on Demand.<br />
<br />
Experimente und Diskurse dringend gebraucht!<br />
<br />
Wie bekommen wir den GV-Auftrag ins internet? "Leuphana-TV" - ein internetbasiertes Bewegtbild-Angebot öffentlich-rechtlichen Zuschnitts - dient als proof of consent zu dem vorstehenden Thesenkatalog.<br />
"Leuphana-TV" soll prototypisch zeigen, wie ein alternativer Rundfunk-Begriff gefüllt werden und funktionieren könnte.<br />
<br />
<br />
'''Fernmeldetechnisch/medientechnologisch''' <br />
<br />
* Die Many-to-Many-Kommunikation erfordert neue Qualitätsmaßnahmen im Sinne der Grundversorgung<br />
<br />
* Grundversorgung im Internet braucht Grundversorgung mit Internet, netzneutral<br />
<br />
* Die Grundausstattung mit Internet ist ein Wirtschaftsfaktor</div>Stefanhttp://eucd.wizards-of-os.org/index.php/Thesen2Thesen22012-07-06T17:02:07Z<p>Stefan: </p>
<hr />
<div>'''Prämissen''' <br />
<br />
* Grundversorgung ist essentieller Bestandteil des demokratischen Gemeinwesens.<br />
* Grundversorgung ist der Auftrag, den das Bundesverfassungsgericht den öffentlich-rechtlichen Anstalten erteilt hat.<br />
* Der Grundversorgungsauftrag erstreckt sich auch auf das Internet und andere digitale Medien.<br />
* Das System der Grundversorgung kann nur fortbestehen, wenn es breite Akzeptanz findet.<br />
<br />
'''Thesen'''<br />
<br />
'''Demokratietheoretische Funktion'''<br />
<br />
* Öffentlich-rechtlicher Rundfunk ist nicht Markt und nicht Staat und nicht Web 2.0<br />
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk kann nicht in einer der anderen drei Sphären aufgehen. Er muss seine Eigenständigkeit bewahren oder er verliert seine Existenzberechtigung. Zu Markt, Staat und Zivilgesellschaft/Web 2.0 muss er Schnittstellen unterhalten. <br />
Seine dem Gemeinwohl dienende Funktion kann er nur erfüllen, wenn er von der Gemeinschaft dafür bezahlt wird. 'Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.'<br />
<br />
* Der Öffentlich-rechtliche Rundfunk ist Bestandteil der Wissensinfrastruktur der öffentlichen Hand<br />
Die öffentlich-rechtliche Organisation teilt der öffentlich-rechtliche Rundfunk mit anderen Wissensinfrastrukturen der öffentlichen Hand: Schulen und Universitäten, Bibliotheken und Sammlungen, Musik, Theater, Kino usw. In Zeiten anhaltender neoliberaler Privatisierungstendenzen muss sich die Sphäre der öffentlich organisierten Informations- und Kulturangebote in ihrer Eigenständigkeit behaupten. Der Auftrag des ÖR (Information, Bildung, Beratung, Unterhaltung; Integration; Medienkompetenz usw.) ist ausgestaltbar und entwicklungsoffen formuliert. In diesem Rahmen muss der ÖR seinen Auftrag in enger Kopplung an die anderen Bereiche der öffentlichen Wissenssphäre erfüllen, die gleichfalls gesetzlich beauftragt und durch ihre jeweiligen Kuratorien (Filmförderung usw.) in ihrer Qualität und Gemeinwohlorientierung legitimiert sind. Daher muss der ÖR der Vermittlung der Angebote in den anderen Bereichen in seiner Berichterstattung und Meinungsbildung ausgiebigen Raum geben und Entwicklungen wie die Öffnung der Daten der öffentlichen Hand unterstützen. <br />
So, wie es heute Kooperationen zwischen ÖRs gibt (Arte, 3Sat), sind ähnliche Formen der Zusammenarbeit mit Universitäten, Europeana oder der Bundeszentrale für politische Bildung anzustreben. <br />
<br />
* Durch das Internet verändert sich Demokratie und damit auch die ihr dienende Funktion der Grundversorgung<br />
Das Internet ermöglicht eine direktere partizipatorische Form von Demokratie, die in der jetzigen Form der Grundversorgungsgewährleistung noch keinen Wiederhall findet und Potenziale unausgeschöpft lässt. Bürger sollten unmittelbarer Einfluss nehmen können. Entscheidungsprozesse müssen transparenter werden.<br />
<br />
* Das Internet ist Element einer neuen, hybriden Form von Öffentlichkeit<br />
Im Internet wird Information und private und öffentliche Meinungsbildung weiterhin von klassischen Massenmedien (Rundfunk, Presse) angeboten. Diese Angebote werden von Nutzern weiter verbreitet und erreichen damit eine höhere Reichweite. Für zivilgesellschaftliche Organisationen senkt das Internet die Zugangschwelle erheblich und erhöht die potentielle Reichweite ihrer Beiträge zur demokratischen Meinungsbildung. Noch stärker waren bislang Individuen in ihren Angeboten zur Meinungsbildung beschränkt (Speakers' Corner, Flugblätter, Graffiti etc.). Hier eröffnet das Internet eine neue Dimension der Beteiligung. Individuen können als Augenzeugen in Text (Handy-) Foto, Video über Ereignisse berichten und sich durch Kommentierung, Kontextualisierung, kritischen Recherchen (Guttenplag) und kreativen Bezugnahmen (Parodien) öffentlich äußern. <br />
Der These einer Fragmentierung von Öffentlichkeit steht die einer emergenten Öffentlichkeit gegenüber. Der ÖR muss in dieser hybriden Öffentlichkeit als "Faktor und Medium" wirken, will er nicht Gefahr laufen, irrelvant zu werden. <br />
<br />
* Die private und öffentliche Meinungsbildung sollte dialogisiert werden<br />
Alle Normen des Art. 5 GG (Presse, Rundfunk, Film, Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre) stehen im Licht der Meinungsfreiheit: Das Recht eines jeden, "sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten" und "seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten." Die materielle Wirklichkeit dieses individuellen Rechts hat sich durch das Internet auf ungleich tiefgreifendere Weise verändert, als die der institutionellen Rechte von Presse, Rundfunk, Film, für die das Internet im Wesentlichen ein neuer Ausspielkanal ist. Das Internet ist ein Viele-an-Viele-Medium. Es hat das Zeitalter der Read-Write-Gesellschaft (Lessig) eingeläutet. <br />
Da die Freiheiten des Art. 5 GG in enger Wechselwirkung miteinander stehen, muss diese Entwicklung sich notwendig auch auf die Ausgestaltung der Rundfunkfreiheit und des Grundversorgungsauftrags auswirken. Waren die medientechnologischen Bedingungen für einen Dialog bislang im Wesentlichen auf Zuschauerbriefe beschränkt, muss eine Grundversorgung heute nicht nur die Meinungsvielfalt direkt zu Wort kommen lassen, sondern auch Raum für vielfältig vermittelten Dialog bieten. In einer gewandelten 'flüssigen' Demokratie ist zuallererst der ÖR gehalten, einen Ort für einen ständigen Dialog über Deutschland, Europa und die Welt zu schaffen.<br />
<br />
* Wir brauchen eine evidenz-basierte und öffentlich verantwortete Medienpolitik<br />
Medienpolitik, hier insbesondere Rundfunkpolitik, findet ihren Gestaltungsraum durch die verfassungsrechtlichen Vorgaben. Medienpolitik wird ihrer Aufgabe der Steuerung von medientechnologischen und -ökonomischen Entwicklungen im Gemeinwohlinteresse nicht gerecht. Lutz Hachmeisters Analyse von 2000, sie sei entweder "willfährige Subventions- und Standortpolitik, gefalle sich in unverantwortlicher Deregulierung oder erschöpfe sich in kraftlosen Ethikappellen" gilt unverändert. Ebenso seine Forderung nach einer "öffentlich verantwortete Medienpolitik". Zu einer solchen Medienpolitik gehört ein ö.r- Auftrag für eine qualifizierte Medienforschung.<br />
<br />
'''Finanzierung''' <br />
<br />
* Beitragsfinanzierung ist weiterhin Voraussetzung für Unabhängigkeit der Öffentlich-Rechlichen<br />
Öffentliche Güter müssen öffentlich finanziert werden. Weitergehende Finanzierungsmodelle sollen möglich sein, sofern privatwirtschaftlich organisierte Partner dem Grundversorgunsziel gesichert verpflichtet bleiben.<br />
<br />
<br />
'''Medienökonomische Effekte''' <br />
<br />
* Die Ausweitung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ins Internet generiert neue Formen medienökonomischer Effekte <br />
Öffentlich-rechtliche sind die größten Auftraggeber für Produktionsfirmen. Im Internetzeitalter muß der Kreis der Empfänger der Rundfunkbeiträge auf das gesamte urheberschaftliche Spektrum erweitert werden. Beitragzahlern muss die Möglichkeit gegeben werden mit zu entscheiden, in welche Projekte ihre Beiträge investiert werden. Transparenz der Finanzierungsströmen muss in jedem Fall gewährleistet werden.<br />
<br />
* Urheber müssen angemessen vergütet werden <br />
Urheber (Kreative / Produzenten) stehen am Anfang der Wertschöpfungs-, aber ganz am Ende der Nahrungskette. Warum sollen Sender alle Rechte inklusive neuer Auswertungsformen halten, aber nur zur Zahlung von revenues - also auf die plattformspezifische Verwertung bezogene Erlöse - im Nachhinein verpflichtet bleiben? Anforderungsgerechter und nachhaltiger Auswertungslauf ist im Netz möglich. Die Rechte für neue Auswertungsformen ("unbekannte Nutzungsarten") sollten daher bei den Urhebern bleiben. Das Potential, diese Rechte auszuwerten, liegt bei den Kreativen / Produzenten bzw. den Unternehmensformen, die neue Ertragspotentiale erst erschließen - u.a. mit dem Ziel, Erlöse bei den Urhebern zu halten. <br />
<br />
<br />
<br />
<br />
'''Organisation '''<br />
<br />
* Grundversorgung im Internet-Zeitalter erfordert eine neue Organisation<br />
<br />
* Grundversorgung im Internet-Zeitalter ist mit dem bisherigen Begriffsgegensatzpaar öffentlich/privat nicht gut beschreibbar<br />
<br />
* Internet-Native sehen nicht mehr linear, sondern nach Bedarf, zeitsouverän, on Demand<br />
<br />
* Die engen Beschränkungen bei den "Telemedien" behindern die Erfüllung des Grundversorgungsauftrags<br />
<br />
<br />
'''Inhalte''' <br />
<br />
* Die öffentlich-rechtlichen Anstalten müssen ihren Grundversorgungsauftrag auch im Internet erfüllen<br />
<br />
* Grundversorgung im Internet muss weiterhin Integration leisten <br />
<br />
* Grundversorgung bedeutet kuratierten Kontext herstellen: Aus Information wird Wissen<br />
<br />
* Der Drei-Stufen-Test muss im Interesse des Gemeinwohls reformiert und angewandt werden<br />
<br />
* Im Netz sind und bleiben Inhalte, sofern sie nicht depubliziert werden (bzw. aus technischen Gründen verloren gehen), verfügbar. <br />
<br />
* Depublizieren ist ein Unding<br />
<br />
* Rundfunkarchive müssen bewahrt und nutzbar gemacht werden<br />
<br />
* In der "Read-Write Society" (Lessig) müssen öffentlich-rechtliche Inhalte Remixing zulassen<br />
<br />
* (Qualität und Quote:)<br />
<br />
* Auch von Nicht-Profis / Amateuren geschaffene Inhalte haben Qualität<br />
<br />
* Für Herkunftsquoten<br />
<br />
* Grundversorgung ist / soll verstanden werden als ein Gesellschaftsvertrag zwischen Kreativen und Publikum)<br />
<br />
* Experimente und Diskurse dringend gebraucht!<br />
<br />
'''Fernmeldetechnisch/medientechnologisch''' <br />
<br />
* Das Internet ist die mediale Erfüllung dessen, was im Fernsehen schon immer angelegt war<br />
<br />
* Die Many-to-Many-Kommunikation erfordert neue Qualitätsmaßnahmen im Sinne der Grundversorgung<br />
<br />
* Grundversorgung im Internet braucht Grundversorgung mit Internet, netzneutral<br />
<br />
* Die Grundausstattung mit Internet ist ein Wirtschaftsfaktor<br />
<br />
<br />
<br />
'''Forschungsfragen'''<br />
<br />
* Demokratietheoretische Funktion<br />
<br />
* Finanzierung - Input <br />
<br />
* Medienökonomische Effekte <br />
<br />
* Organisation <br />
<br />
Wie eine Organisation bauen, die den Generationenwechsel mitvollzieht?<br />
<br />
* Inhalte <br />
<br />
* Fernmeldetechnisch/medientechnologisch</div>Stefanhttp://eucd.wizards-of-os.org/index.php/Thesen2Thesen22012-07-06T15:51:41Z<p>Stefan: </p>
<hr />
<div>'''Prämissen''' <br />
<br />
* Grundversorgung ist essentieller Bestandteil des demokratischen Gemeinwesens.<br />
* Grundversorgung ist der Auftrag, den das Bundesverfassungsgericht den öffentlich-rechtlichen Anstalten erteilt hat.<br />
* Der Grundversorgungsauftrag erstreckt sich auch auf das Internet und andere digitale Medien.<br />
* Das System der Grundversorgung kann nur fortbestehen, wenn es breite Akzeptanz findet.<br />
<br />
'''Thesen'''<br />
<br />
'''Demokratietheoretische Funktion'''<br />
<br />
* Öffentlich-rechtlicher Rundfunk ist nicht Markt und nicht Staat und nicht Web 2.0<br />
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk kann nicht in einer der anderen drei Sphären aufgehen. Er muss seine Eigenständigkeit bewahren oder er verliert seine Existenzberechtigung. Zu Markt, Staat und Zivilgesellschaft/Web 2.0 muss er Schnittstellen unterhalten. <br />
Seine dem Gemeinwohl dienende Funktion kann er nur erfüllen, wenn er von der Gemeinschaft dafür bezahlt wird. 'Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.'<br />
<br />
* Der Öffentlich-rechtliche Rundfunk ist Bestandteil der Wissensinfrastruktur der öffentlichen Hand<br />
Die öffentlich-rechtliche Organisation teilt der öffentlich-rechtliche Rundfunk mit anderen Wissensinfrastrukturen der öffentlichen Hand: Schulen und Universitäten, Bibliotheken und Sammlungen, Musik, Theater, Kino usw. In Zeiten anhaltender neoliberaler Privatisierungstendenzen muss sich die Sphäre der öffentlich organisierten Informations- und Kulturangebote in ihrer Eigenständigkeit behaupten. Der Auftrag des ÖR (Information, Bildung, Beratung, Unterhaltung; Integration; Medienkompetenz usw.) ist ausgestaltbar und entwicklungsoffen formuliert. In diesem Rahmen muss der ÖR seinen Auftrag in enger Kopplung an die anderen Bereiche der öffentlichen Wissenssphäre erfüllen, die gleichfalls gesetzlich beauftragt und durch ihre jeweiligen Kuratorien (Filmförderung usw.) in ihrer Qualität und Gemeinwohlorientierung legitimiert sind. Daher muss der ÖR der Vermittlung der Angebote in den anderen Bereichen in seiner Berichterstattung und Meinungsbildung ausgiebigen Raum geben und Entwicklungen wie die Öffnung der Daten der öffentlichen Hand unterstützen. <br />
So, wie es heute Kooperationen zwischen ÖRs gibt (Arte, 3Sat), sind ähnliche Formen der Zusammenarbeit mit Universitäten, Europeana oder der Bundeszentrale für politische Bildung anzustreben. <br />
<br />
* Durch das Internet verändert sich Demokratie und damit auch die ihr dienende Funktion der Grundversorgung<br />
Das Internet ermöglicht eine direktere partizipatorische Form von Demokratie, die in der jetzigen Form der Grundversorgungsgewährleistung noch keinen Wiederhall findet und Potenziale unausgeschöpft lässt. Bürger sollten unmittelbarer Einfluss nehmen können. Entscheidungsprozesse müssen transparenter werden.<br />
<br />
* Das Internet ist Element einer neuen, hybriden Form von Öffentlichkeit<br />
Im Internet wird Information und private und öffentliche Meinungsbildung weiterhin von klassischen Massenmedien (Rundfunk, Presse) angeboten. Diese Angebote werden von Nutzern weiter verbreitet und erreichen damit eine höhere Reichweite. Für zivilgesellschaftliche Organisationen senkt das Internet die Zugangschwelle erheblich und erhöht die potentielle Reichweite ihrer Beiträge zur demokratischen Meinungsbildung. Noch stärker waren bislang Individuen in ihren Angeboten zur Meinungsbildung beschränkt (Speakers' Corner, Flugblätter, Graffiti etc.). Hier eröffnet das Internet eine neue Dimension der Beteiligung. Individuen können als Augenzeugen in Text (Handy-) Foto, Video über Ereignisse berichten und sich durch Kommentierung, Kontextualisierung, kritischen Recherchen (Guttenplag) und kreativen Bezugnahmen (Parodien) öffentlich äußern. <br />
Der These einer Fragmentierung von Öffentlichkeit steht die einer emergenten Öffentlichkeit gegenüber. Der ÖR muss in dieser hybriden Öffentlichkeit als "Faktor und Medium" wirken, will er nicht Gefahr laufen, irrelvant zu werden. <br />
<br />
* Die private und öffentliche Meinungsbildung sollte dialogisiert werden<br />
Alle Normen des Art. 5 GG (Presse, Rundfunk, Film, Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre) stehen im Licht der Meinungsfreiheit: Das Recht eines jeden, "sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten" und "seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten." Die materielle Wirklichkeit dieses individuellen Rechts hat sich durch das Internet auf ungleich tiefgreifendere Weise verändert, als die der institutionellen Rechte von Presse, Rundfunk, Film, für die das Internet im Wesentlichen ein neuer Ausspielkanal ist. Das Internet ist ein Viele-an-Viele-Medium. Es hat das Zeitalter der Read-Write-Gesellschaft (Lessig) eingeläutet. <br />
Da die Freiheiten des Art. 5 GG in enger Wechselwirkung miteinander stehen, muss diese Entwicklung sich notwendig auch auf die Ausgestaltung der Rundfunkfreiheit und des Grundversorgungsauftrags auswirken. Waren die medientechnologischen Bedingungen für einen Dialog bislang im Wesentlichen auf Zuschauerbriefe beschränkt, muss eine Grundversorgung heute nicht nur die Meinungsvielfalt direkt zu Wort kommen lassen, sondern auch Raum für vielfältig vermittelten Dialog bieten. In einer gewandelten 'flüssigen' Demokratie ist zuallererst der ÖR gehalten, einen Ort für einen ständigen Dialog über Deutschland, Europa und die Welt zu schaffen.<br />
<br />
* Wir brauchen eine evidenz-basierte und öffentlich verantwortete Medienpolitik<br />
Medienpolitik, hier insbesondere Rundfunkpolitik, findet ihren Gestaltungsraum durch die verfassungsrechtlichen Vorgaben. Medienpolitik wird ihrer Aufgabe der Steuerung von medientechnologischen und -ökonomischen Entwicklungen im Gemeinwohlinteresse nicht gerecht. Lutz Hachmeisters Analyse von 2000, sie sei entweder "willfährige Subventions- und Standortpolitik, gefalle sich in unverantwortlicher Deregulierung oder erschöpfe sich in kraftlosen Ethikappellen" gilt unverändert. Ebenso seine Forderung nach einer "öffentlich verantwortete Medienpolitik". Zu einer solchen Medienpolitik gehört ein ö.r- Auftrag für eine qualifizierte Medienforschung.<br />
<br />
'''Finanzierung''' <br />
<br />
* Beitragsfinanzierung ist weiterhin Voraussetzung für Unabhängigkeit der Öffentlich-Rechlichen<br />
Öffentliche Güter müssen öffentlich finanziert werden. Weitergehende Finanzierungsmodelle sollen möglich sein, sofern privatwirtschaftlich organisierte Partner dem Grundversorgunsziel gesichert verpflichtet bleiben.<br />
<br />
* Haushaltsbeitrag für nicht vom ör Anstalten produzierte Internet-Inhalte<br />
<br />
<br />
'''Medienökonomische Effekte''' <br />
<br />
* Urheber müssen angemessen vergütet werden -- Gespräch / Gesellschaftsvertrag zwischen Urhebern und Publikum<br />
<br />
'''Organisation '''<br />
<br />
* Grundversorgung im Internet-Zeitalter erfordert eine neue Organisation<br />
<br />
* Grundversorgung im Internet-Zeitalter ist mit dem bisherigen Begriffsgegensatzpaar öffentlich/privat nicht gut beschreibbar<br />
<br />
* Internet-Native sehen nicht mehr linear, sondern nach Bedarf, zeitsouverän, on Demand<br />
<br />
* Die engen Beschränkungen bei den "Telemedien" behindern die Erfüllung des Grundversorgungsauftrags<br />
<br />
<br />
'''Inhalte''' <br />
<br />
* Die öffentlich-rechtlichen Anstalten müssen ihren Grundversorgungsauftrag auch im Internet erfüllen<br />
<br />
* Grundversorgung im Internet muss weiterhin Integration leisten <br />
<br />
* Grundversorgung bedeutet kuratierten Kontext herstellen: Aus Information wird Wissen<br />
<br />
* Der Drei-Stufen-Test muss im Interesse des Gemeinwohls reformiert und angewandt werden<br />
<br />
* Im Netz sind und bleiben Inhalte, sofern sie nicht depubliziert werden (bzw. aus technischen Gründen verloren gehen), verfügbar. <br />
<br />
* Depublizieren ist ein Unding<br />
<br />
* Rundfunkarchive müssen bewahrt und nutzbar gemacht werden<br />
<br />
* In der "Read-Write Society" (Lessig) müssen öffentlich-rechtliche Inhalte Remixing zulassen<br />
<br />
* (Qualität und Quote:)<br />
<br />
* Auch von Nicht-Profis / Amateuren geschaffene Inhalte haben Qualität<br />
<br />
* Für Herkunftsquoten<br />
<br />
* Grundversorgung ist / soll verstanden werden als ein Gesellschaftsvertrag zwischen Kreativen und Publikum)<br />
<br />
* Experimente und Diskurse dringend gebraucht!<br />
<br />
'''Fernmeldetechnisch/medientechnologisch''' <br />
<br />
* Das Internet ist die mediale Erfüllung dessen, was im Fernsehen schon immer angelegt war<br />
<br />
* Die Many-to-Many-Kommunikation erfordert neue Qualitätsmaßnahmen im Sinne der Grundversorgung<br />
<br />
* Grundversorgung im Internet braucht Grundversorgung mit Internet, netzneutral<br />
<br />
* Die Grundausstattung mit Internet ist ein Wirtschaftsfaktor<br />
<br />
<br />
<br />
'''Forschungsfragen'''<br />
<br />
* Demokratietheoretische Funktion<br />
<br />
* Finanzierung - Input <br />
<br />
* Medienökonomische Effekte <br />
<br />
* Organisation <br />
<br />
Wie eine Organisation bauen, die den Generationenwechsel mitvollzieht?<br />
<br />
* Inhalte <br />
<br />
* Fernmeldetechnisch/medientechnologisch</div>Stefanhttp://eucd.wizards-of-os.org/index.php/Thesen2Thesen22012-07-06T15:05:10Z<p>Stefan: </p>
<hr />
<div>'''Prämissen''' <br />
<br />
* Grundversorgung ist essentieller Bestandteil des demokratischen Gemeinwesens.<br />
* Grundversorgung ist der Auftrag, den das Bundesverfassungsgericht den öffentlich-rechtlichen Anstalten erteilt hat.<br />
* Der Grundversorgungsauftrag erstreckt sich auch auf das Internet und andere digitale Medien.<br />
* Das System der Grundversorgung kann nur fortbestehen, wenn es breite Akzeptanz findet.<br />
<br />
'''Thesen'''<br />
<br />
'''Demokratietheoretische Funktion'''<br />
<br />
* Öffentlich-rechtlicher Rundfunk ist nicht Markt und nicht Staat und nicht Web 2.0<br />
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk kann nicht in einer der anderen drei Sphären aufgehen. Er muss seine Eigenständigkeit bewahren oder er verliert seine Existenzberechtigung. Zu Markt, Staat und Zivilgesellschaft/Web 2.0 muss er Schnittstellen unterhalten. <br />
Seine dem Gemeinwohl dienende Funktion kann er nur erfüllen, wenn er von der Gemeinschaft dafür bezahlt wird. 'Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.'<br />
<br />
* Der Öffentlich-rechtliche Rundfunk ist Bestandteil der Wissensinfrastruktur der öffentlichen Hand<br />
Die öffentlich-rechtliche Organisation teilt der öffentlich-rechtliche Rundfunk mit anderen Wissensinfrastrukturen der öffentlichen Hand: Schulen und Universitäten, Bibliotheken und Sammlungen, Musik, Theater, Kino usw. In Zeiten anhaltender neoliberaler Privatisierungstendenzen muss sich die Sphäre der öffentlich organisierten Informations- und Kulturangebote in ihrer Eigenständigkeit behaupten. Der Auftrag des ÖR (Information, Bildung, Beratung, Unterhaltung; Integration; Medienkompetenz usw.) ist ausgestaltbar und entwicklungsoffen formuliert. In diesem Rahmen muss der ÖR seinen Auftrag in enger Kopplung an die anderen Bereiche der öffentlichen Wissenssphäre erfüllen, die gleichfalls gesetzlich beauftragt und durch ihre jeweiligen Kuratorien (Filmförderung usw.) in ihrer Qualität und Gemeinwohlorientierung legitimiert sind. Daher muss der ÖR der Vermittlung der Angebote in den anderen Bereichen in seiner Berichterstattung und Meinungsbildung ausgiebigen Raum geben und Entwicklungen wie die Öffnung der Daten der öffentlichen Hand unterstützen. <br />
So, wie es heute Kooperationen zwischen ÖRs gibt (Arte, 3Sat), sind ähnliche Formen der Zusammenarbeit mit Universitäten, Europeana oder der Bundeszentrale für politische Bildung anzustreben. <br />
<br />
* Durch das Internet verändert sich Demokratie und damit auch die ihr dienende Funktion der Grundversorgung<br />
Das Internet ermöglicht eine direktere partizipatorische Form von Demokratie, die in der jetzigen Form der Grundversorgungsgewährleistung noch keinen Wiederhall findet und Potenziale unausgeschöpft lässt. Bürger sollten unmittelbarer Einfluss nehmen können. Entscheidungsprozesse müssen transparenter werden.<br />
<br />
* Das Internet ist Element einer neuen, hybriden Form von Öffentlichkeit<br />
Im Internet wird Information und private und öffentliche Meinungsbildung weiterhin von klassischen Massenmedien (Rundfunk, Presse) angeboten. Diese Angebote werden von Nutzern weiter verbreitet und erreichen damit eine höhere Reichweite. Für zivilgesellschaftliche Organisationen senkt das Internet die Zugangschwelle erheblich und erhöht die potentielle Reichweite ihrer Beiträge zur demokratischen Meinungsbildung. Noch stärker waren bislang Individuen in ihren Angeboten zur Meinungsbildung beschränkt (Speakers' Corner, Flugblätter, Graffiti etc.). Hier eröffnet das Internet eine neue Dimension der Beteiligung. Individuen können als Augenzeugen in Text (Handy-) Foto, Video über Ereignisse berichten und sich durch Kommentierung, Kontextualisierung, kritischen Recherchen (Guttenplag) und kreativen Bezugnahmen (Parodien) öffentlich äußern. <br />
Der These einer Fragmentierung von Öffentlichkeit steht die einer emergenten Öffentlichkeit gegenüber. Der ÖR muss in dieser hybriden Öffentlichkeit als "Faktor und Medium" wirken, will er nicht Gefahr laufen, irrelvant zu werden. <br />
<br />
* Die private und öffentliche Meinungsbildung sollte dialogisiert werden<br />
Alle Normen des Art. 5 GG (Presse, Rundfunk, Film, Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre) stehen im Licht der Meinungsfreiheit: Das Recht eines jeden, "sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten" und "seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten." Die materielle Wirklichkeit dieses individuellen Rechts hat sich durch das Internet auf ungleich tiefgreifendere Weise verändert, als die der institutionellen Rechte von Presse, Rundfunk, Film, für die das Internet im Wesentlichen ein neuer Ausspielkanal ist. Das Internet ist ein Viele-an-Viele-Medium. Es hat das Zeitalter der Read-Write-Gesellschaft (Lessig) eingeläutet. <br />
Da die Freiheiten des Art. 5 GG in enger Wechselwirkung miteinander stehen, muss diese Entwicklung sich notwendig auch auf die Ausgestaltung der Rundfunkfreiheit und des Grundversorgungsauftrags auswirken. Waren die medientechnologischen Bedingungen für einen Dialog bislang im Wesentlichen auf Zuschauerbriefe beschränkt, muss eine Grundversorgung heute nicht nur die Meinungsvielfalt direkt zu Wort kommen lassen, sondern auch Raum für vielfältig vermittelten Dialog bieten. In einer gewandelten 'flüssigen' Demokratie ist zuallererst der ÖR gehalten, einen Ort für einen ständigen Dialog über Deutschland, Europa und die Welt zu schaffen.<br />
<br />
* Wir brauchen eine evidenz-basierte und öffentlich verantwortete Medienpolitik<br />
Medienpolitik, hier insbesondere Rundfunkpolitik, findet ihren Gestaltungsraum durch die verfassungsrechtlichen Vorgaben. Medienpolitik wird ihrer Aufgabe der Steuerung von medientechnologischen und -ökonomischen Entwicklungen im Gemeinwohlinteresse nicht gerecht. Lutz Hachmeisters Analyse von 2000, sie sei entweder "willfährige Subventions- und Standortpolitik, gefalle sich in unverantwortlicher Deregulierung oder erschöpfe sich in kraftlosen Ethikappellen" gilt unverändert. Ebenso seine Forderung nach einer "öffentlich verantwortete Medienpolitik". Zu einer solchen Medienpolitik gehört ein ö.r- Auftrag für eine qualifizierte Medienforschung.<br />
<br />
'''Finanzierung''' <br />
<br />
* Beitragsfinanzierung ist weiterhin Voraussetzung für Unabhängigkeit der Öffentlich-Rechlichen<br />
<br />
* (Für Herkunftsquoten Haushaltsbeitrag für nicht vom ör Anstalten produzierte Internet-Inhalte<br />
<br />
* Grundversorgung ist / soll verstanden werden als ein Gesellschaftsvertrag zwischen Kreativen und Publikum)<br />
<br />
'''Medienökonomische Effekte''' <br />
<br />
* Urheber müssen angemessen vergütet werden -- Gespräch / Gesellschaftsvertrag zwischen Urhebern und Publikum<br />
<br />
'''Organisation '''<br />
<br />
* Grundversorgung im Internet-Zeitalter erfordert eine neue Organisation<br />
<br />
* Grundversorgung im Internet-Zeitalter ist mit dem bisherigen Begriffsgegensatzpaar öffentlich/privat nicht gut beschreibbar<br />
<br />
* Internet-Native sehen nicht mehr linear, sondern nach Bedarf, zeitsouverän, on Demand<br />
<br />
* Die engen Beschränkungen bei den "Telemedien" behindern die Erfüllung des Grundversorgungsauftrags<br />
<br />
<br />
'''Inhalte''' <br />
<br />
* Die öffentlich-rechtlichen Anstalten müssen ihren Grundversorgungsauftrag auch im Internet erfüllen<br />
<br />
* Grundversorgung im Internet muss weiterhin Integration leisten <br />
<br />
* Grundversorgung bedeutet kuratierten Kontext herstellen: Aus Information wird Wissen<br />
<br />
* Der Drei-Stufen-Test muss im Interesse des Gemeinwohls reformiert und angewandt werden<br />
<br />
* Im Netz sind und bleiben Inhalte, sofern sie nicht depubliziert werden (bzw. aus technischen Gründen verloren gehen), verfügbar. <br />
<br />
* Depublizieren ist ein Unding<br />
<br />
* Rundfunkarchive müssen bewahrt und nutzbar gemacht werden<br />
<br />
* In der "Read-Write Society" (Lessig) müssen öffentlich-rechtliche Inhalte Remixing zulassen<br />
<br />
* (Qualität und Quote:)<br />
<br />
* Auch von Nicht-Profis / Amateuren geschaffene Inhalte haben Qualität<br />
<br />
* Experimente und Diskurse dringend gebraucht!<br />
<br />
'''Fernmeldetechnisch/medientechnologisch''' <br />
<br />
* Das Internet ist die mediale Erfüllung dessen, was im Fernsehen schon immer angelegt war<br />
<br />
* Die Many-to-Many-Kommunikation erfordert neue Qualitätsmaßnahmen im Sinne der Grundversorgung<br />
<br />
* Grundversorgung im Internet braucht Grundversorgung mit Internet, netzneutral<br />
<br />
* Die Grundausstattung mit Internet ist ein Wirtschaftsfaktor<br />
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<br />
'''Forschungsfragen'''<br />
<br />
* Demokratietheoretische Funktion<br />
<br />
* Finanzierung - Input <br />
<br />
* Medienökonomische Effekte <br />
<br />
* Organisation <br />
<br />
Wie eine Organisation bauen, die den Generationenwechsel mitvollzieht?<br />
<br />
* Inhalte <br />
<br />
* Fernmeldetechnisch/medientechnologisch</div>Stefanhttp://eucd.wizards-of-os.org/index.php/Thesen2Thesen22012-07-06T15:02:54Z<p>Stefan: </p>
<hr />
<div>'''Prämissen''' <br />
<br />
* Grundversorgung ist essentieller Bestandteil des demokratischen Gemeinwesens.<br />
* Grundversorgung ist der Auftrag, den das Bundesverfassungsgericht den öffentlich-rechtlichen Anstalten erteilt hat.<br />
* Der Grundversorgungsauftrag erstreckt sich auch auf das Internet und andere digitale Medien.<br />
* Das System der Grundversorgung kann nur fortbestehen, wenn es breite Akzeptanz findet.<br />
<br />
'''Thesen'''<br />
<br />
'''Demokratietheoretische Funktion'''<br />
<br />
* Öffentlich-rechtlicher Rundfunk ist nicht Markt und nicht Staat und nicht Web 2.0<br />
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk kann nicht in einer der anderen drei Sphären aufgehen. Er muss seine Eigenständigkeit bewahren oder er verliert seine Existenzberechtigung. Zu Markt, Staat und Zivilgesellschaft/Web 2.0 muss er Schnittstellen unterhalten. <br />
Seine dem Gemeinwohl dienende Funktion kann er nur erfüllen, wenn er von der Gemeinschaft dafür bezahlt wird. 'Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.'<br />
<br />
* Der Öffentlich-rechtliche Rundfunk ist Bestandteil der Wissensinfrastruktur der öffentlichen Hand<br />
Die öffentlich-rechtliche Organisation teilt der öffentlich-rechtliche Rundfunk mit anderen Wissensinfrastrukturen der öffentlichen Hand: Schulen und Universitäten, Bibliotheken und Sammlungen, Musik, Theater, Kino usw. In Zeiten anhaltender neoliberaler Privatisierungstendenzen muss sich die Sphäre der öffentlich organisierten Informations- und Kulturangebote in ihrer Eigenständigkeit behaupten. Der Auftrag des ÖR (Information, Bildung, Beratung, Unterhaltung; Integration; Medienkompetenz usw.) ist ausgestaltbar und entwicklungsoffen formuliert. In diesem Rahmen muss der ÖR seinen Auftrag in enger Kopplung an die anderen Bereiche der öffentlichen Wissenssphäre erfüllen, die gleichfalls gesetzlich beauftragt und durch ihre jeweiligen Kuratorien (Filmförderung usw.) in ihrer Qualität und Gemeinwohlorientierung legitimiert sind. Daher muss der ÖR der Vermittlung der Angebote in den anderen Bereichen in seiner Berichterstattung und Meinungsbildung ausgiebigen Raum geben und Entwicklungen wie die Öffnung der Daten der öffentlichen Hand unterstützen. <br />
So, wie es heute Kooperationen zwischen ÖRs gibt (Arte, 3Sat), sind ähnliche Formen der Zusammenarbeit mit Universitäten, Europeana oder der Bundeszentrale für politische Bildung anzustreben. <br />
<br />
* Durch das Internet verändert sich Demokratie und damit auch die ihr dienende Funktion der Grundversorgung<br />
Das Internet ermöglicht eine direktere partizipatorische Form von Demokratie, die in der jetzigen Form der Grundversorgungsgewährleistung noch keinen Wiederhall findet und Potenziale unausgeschöpft lässt. Bürger sollten unmittelbarer Einfluss nehmen können. Entscheidungsprozesse müssen transparenter werden.<br />
<br />
* Das Internet ist Element einer neuen, hybriden Form von Öffentlichkeit<br />
Im Internet wird Information und private und öffentliche Meinungsbildung weiterhin von klassischen Massenmedien (Rundfunk, Presse) angeboten. Diese Angebote werden von Nutzern weiter verbreitet und erreichen damit eine höhere Reichweite. Für zivilgesellschaftliche Organisationen senkt das Internet die Zugangschwelle erheblich und erhöht die potentielle Reichweite ihrer Beiträge zur demokratischen Meinungsbildung. Noch stärker waren bislang Individuen in ihren Angeboten zur Meinungsbildung beschränkt (Speakers' Corner, Flugblätter, Graffiti etc.). Hier eröffnet das Internet eine neue Dimension der Beteiligung. Individuen können als Augenzeugen in Text (Handy-) Foto, Video über Ereignisse berichten und sich durch Kommentierung, Kontextualisierung, kritischen Recherchen (Guttenplag) und kreativen Bezugnahmen (Parodien) öffentlich äußern. <br />
Der These einer Fragmentierung von Öffentlichkeit steht die einer emergenten Öffentlichkeit gegenüber. Der ÖR muss in dieser hybriden Öffentlichkeit als "Faktor und Medium" wirken, will er nicht Gefahr laufen, irrelvant zu werden. <br />
<br />
* Die private und öffentliche Meinungsbildung sollte dialogisiert werden<br />
Alle Normen des Art. 5 GG (Presse, Rundfunk, Film, Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre) stehen im Licht der Meinungsfreiheit: Das Recht eines jeden, "sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten" und "seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten." Die materielle Wirklichkeit dieses individuellen Rechts hat sich durch das Internet auf ungleich tiefgreifendere Weise verändert, als die der institutionellen Rechte von Presse, Rundfunk, Film, für die das Internet im Wesentlichen ein neuer Ausspielkanal ist. Das Internet ist ein Viele-an-Viele-Medium. Es hat das Zeitalter der Read-Write-Gesellschaft (Lessig) eingeläutet. <br />
Da die Freiheiten des Art. 5 GG in enger Wechselwirkung miteinander stehen, muss diese Entwicklung sich notwendig auch auf die Ausgestaltung der Rundfunkfreiheit und des Grundversorgungsauftrags auswirken. Waren die medientechnologischen Bedingungen für einen Dialog bislang im Wesentlichen auf Zuschauerbriefe beschränkt, muss eine Grundversorgung heute nicht nur die Meinungsvielfalt direkt zu Wort kommen lassen, sondern auch Raum für vielfältig vermittelten Dialog bieten. In einer gewandelten 'flüssigen' Demokratie ist zuallererst der ÖR gehalten, einen Ort für einen ständigen Dialog über Deutschland, Europa und die Welt zu schaffen.<br />
<br />
* Wir brauchen eine evidenz-basierte und öffentlich verantwortete Medienpolitik<br />
Medienpolitik, hier insbesondere Rundfunkpolitik, findet ihren Gestaltungsraum durch die verfassungsrechtlichen Vorgaben. Medienpolitik wird ihrer Aufgabe der Steuerung von medientechnologischen und -ökonomischen Entwicklungen im Gemeinwohlinteresse nicht gerecht. Lutz Hachmeisters Analyse von 2000, sie sei entweder "willfährige Subventions- und Standortpolitik, gefalle sich in unverantwortlicher Deregulierung oder erschöpfe sich in kraftlosen Ethikappellen" gilt unverändert. Ebenso seine Forderung nach einer "öffentlich verantwortete Medienpolitik". Zu einer solchen Medienpolitik gehört ein ö.r- Auftrag für eine qualifizierte Medienforschung.<br />
<br />
'''Finanzierung''' <br />
<br />
* Beitragsfinanzierung ist weiterhin Voraussetzung für Unabhängigkeit der Öffentlich-Rechlichen<br />
<br />
* (Für Herkunftsquoten Haushaltsbeitrag für nicht vom ör Anstalten produzierte Internet-Inhalte<br />
<br />
* Grundversorgung ist / soll verstanden werden als ein Gesellschaftsvertrag zwischen Kreativen und Publikum)<br />
<br />
'''Medienökonomische Effekte''' <br />
<br />
* Urheber müssen angemessen vergütet werden -- Gespräch / Gesellschaftsvertrag zwischen Urhebern und Publikum<br />
<br />
'''Organisation '''<br />
<br />
* Grundversorgung im Internet-Zeitalter erfordert eine neue Organisation<br />
<br />
* Grundversorgung im Internet-Zeitalter ist mit dem bisherigen Begriffsgegensatzpaar öffentlich/privat nicht gut beschreibbar<br />
<br />
* Internet-Native sehen nicht mehr linear, sondern nach Bedarf, zeitsouverän, on Demand<br />
<br />
* Die engen Beschränkungen bei den "Telemedien" behindern die Erfüllung des Grundversorgungsauftrags<br />
<br />
<br />
'''Inhalte''' <br />
<br />
* Die öffentlich-rechtlichen Anstalten müssen ihren Grundversorgungsauftrag auch im Internet erfüllen<br />
<br />
* Grundversorgung im Internet muss weiterhin Integration leisten <br />
<br />
* Grundversorgung bedeutet kuratierten Kontext herstellen: Aus Information wird Wissen<br />
<br />
* Der Drei-Stufen-Test muss im Interesse des Gemeinwohls reformiert und angewandt werden<br />
<br />
* Im Netz sind und bleiben Inhalte, sofern sie nicht depubliziert werden (bzw. aus technischen Gründen verloren gehen), verfügbar. <br />
<br />
* Depublizieren ist ein Unding<br />
<br />
* Rundfunkarchive müssen bewahrt und nutzbar gemacht werden<br />
<br />
* In der "Read-Write Society" (Lessig) müssen öffentlich-rechtliche Inhalte Remixing zulassen<br />
<br />
* (Qualität und Quote:)<br />
<br />
* Auch von Nicht-Profis / Amateuren geschaffene Inhalte haben Qualität<br />
<br />
* Experimente und Diskurse dringend gebraucht!<br />
<br />
'''Fernmeldetechnisch/medientechnologisch''' <br />
<br />
* Das Internet ist die mediale Erfüllung dessen, was im Fernsehen schon immer angelegt war<br />
<br />
* Die Many-to-Many-Kommunikation erfordert neue Qualitätsmaßnahmen im Sinne der Grundversorgung<br />
<br />
* Grundversorgung im Internet braucht Grundversorgung mit Internet, netzneutral<br />
<br />
* Die Grundausstattung mit Internet ist ein Wirtschaftsfaktor<br />
<br />
<br />
<br />
'''Forschungsfragen'''<br />
<br />
* Demokratietheoretische Funktion<br />
<br />
* Finanzierung - Input <br />
<br />
* Medienökonomische Effekte <br />
<br />
* Organisation <br />
<br />
* Wie eine Organisation bauen, die den Generationenwechsel mitvollzieht?<br />
<br />
* Inhalte <br />
<br />
* Fernmeldetechnisch/medientechnologisch</div>Stefanhttp://eucd.wizards-of-os.org/index.php/Thesen2Thesen22012-07-06T14:44:26Z<p>Stefan: </p>
<hr />
<div>'''Prämissen''' <br />
<br />
* Grundversorgung ist essentieller Bestandteil des demokratischen Gemeinwesens.<br />
* Grundversorgung ist der Auftrag, den das Bundesverfassungsgericht den öffentlich-rechtlichen Anstalten erteilt hat.<br />
* Der Grundversorgungsauftrag erstreckt sich auch auf das Internet und andere digitale Medien.<br />
* Das System der Grundversorgung kann nur fortbestehen, wenn es breite Akzeptanz findet.<br />
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'''Thesen'''<br />
<br />
'''Demokratietheoretische Funktion'''<br />
<br />
* Öffentlich-rechtlicher Rundfunk ist nicht Markt und nicht Staat und nicht Web 2.0<br />
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk kann nicht in einer der anderen drei Sphären aufgehen. Er muss seine Eigenständigkeit bewahren oder er verliert seine Existenzberechtigung. Zu Markt, Staat und Zivilgesellschaft/Web 2.0 muss er Schnittstellen unterhalten. <br />
Seine dem Gemeinwohl dienende Funktion kann er nur erfüllen, wenn er von der Gemeinschaft dafür bezahlt wird. 'Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.'<br />
<br />
* Der Öffentlich-rechtliche Rundfunk ist Bestandteil der Wissensinfrastruktur der öffentlichen Hand<br />
Die öffentlich-rechtliche Organisation teilt der öffentlich-rechtliche Rundfunk mit anderen Wissensinfrastrukturen der öffentlichen Hand: Schulen und Universitäten, Bibliotheken und Sammlungen, Musik, Theater, Kino usw. In Zeiten anhaltender neoliberaler Privatisierungstendenzen muss sich die Sphäre der öffentlich organisierten Informations- und Kulturangebote in ihrer Eigenständigkeit behaupten. Der Auftrag des ÖR (Information, Bildung, Beratung, Unterhaltung; Integration; Medienkompetenz usw.) ist ausgestaltbar und entwicklungsoffen formuliert. In diesem Rahmen muss der ÖR seinen Auftrag in enger Kopplung an die anderen Bereiche der öffentlichen Wissenssphäre erfüllen, die gleichfalls gesetzlich beauftragt und durch ihre jeweiligen Kuratorien (Filmförderung usw.) in ihrer Qualität und Gemeinwohlorientierung legitimiert sind. Daher muss der ÖR der Vermittlung der Angebote in den anderen Bereichen in seiner Berichterstattung und Meinungsbildung ausgiebigen Raum geben und Entwicklungen wie die Öffnung der Daten der öffentlichen Hand unterstützen. <br />
So, wie es heute Kooperationen zwischen ÖRs gibt (Arte, 3Sat), sind ähnliche Formen der Zusammenarbeit mit Universitäten, Europeana oder der Bundeszentrale für politische Bildung anzustreben. <br />
<br />
* Durch das Internet verändert sich Demokratie und damit auch die ihr dienende Funktion der Grundversorgung<br />
Das Internet ermöglicht eine direktere partizipatorische Form von Demokratie, die in der jetzigen Form der Grundversorgungsgewährleistung noch keinen Wiederhall findet und Potenziale unausgeschöpft lässt. Bürger sollten unmittelbarer Einfluss nehmen können. Entscheidungsprozesse müssen transparenter werden.<br />
<br />
* Das Internet ist Element einer neuen, hybriden Form von Öffentlichkeit<br />
Im Internet wird Information und private und öffentliche Meinungsbildung weiterhin von klassischen Massenmedien (Rundfunk, Presse) angeboten. Diese Angebote werden von Nutzern weiter verbreitet und erreichen damit eine höhere Reichweite. Für zivilgesellschaftliche Organisationen senkt das Internet die Zugangschwelle erheblich und erhöht die potentielle Reichweite ihrer Beiträge zur demokratischen Meinungsbildung. Noch stärker waren bislang Individuen in ihren Angeboten zur Meinungsbildung beschränkt (Speakers' Corner, Flugblätter, Graffiti etc.). Hier eröffnet das Internet eine neue Dimension der Beteiligung. Individuen können als Augenzeugen in Text (Handy-) Foto, Video über Ereignisse berichten und sich durch Kommentierung, Kontextualisierung, kritischen Recherchen (Guttenplag) und kreativen Bezugnahmen (Parodien) öffentlich äußern. <br />
Der These einer Fragmentierung von Öffentlichkeit steht die einer emergenten Öffentlichkeit gegenüber. Der ÖR muss in dieser hybriden Öffentlichkeit als "Faktor und Medium" wirken, will er nicht Gefahr laufen, irrelvant zu werden. <br />
<br />
* Die private und öffentliche Meinungsbildung muss dialogisiert werden<br />
<br />
* Wir brauchen eine empirisch begründete und öffentlich verantwortete Medienpolitik<br />
<br />
'''Finanzierung - Input''' <br />
<br />
* Beitragsfinanzierung ist weiterhin Voraussetzung für Unabhängigkeit der Öffentlich-Rechlichen<br />
<br />
* (Für Herkunftsquoten Haushaltsbeitrag für nicht vom ör Anstalten produzierte Internet-Inhalte<br />
<br />
* Grundversorgung ist / soll verstanden werden als ein Gesellschaftsvertrag zwischen Kreativen und Publikum)<br />
<br />
'''Medienökonomische Effekte''' <br />
<br />
* Urheber müssen angemessen vergütet werden -- Gespräch / Gesellschaftsvertrag zwischen Urhebern und Publikum<br />
<br />
'''Organisation '''<br />
<br />
* Grundversorgung im Internet-Zeitalter erfordert eine neue Organisation<br />
<br />
* Grundversorgung im Internet-Zeitalter ist mit dem bisherigen Begriffsgegensatzpaar öffentlich/privat nicht gut beschreibbar<br />
<br />
* Internet-Native sehen nicht mehr linear, sondern nach Bedarf, zeitsouverän, on Demand<br />
<br />
* Die engen Beschränkungen bei den "Telemedien" behindern die Erfüllung des Grundversorgungsauftrags<br />
<br />
<br />
'''Inhalte''' <br />
<br />
* Die öffentlich-rechtlichen Anstalten müssen ihren Grundversorgungsauftrag auch im Internet erfüllen<br />
<br />
* Grundversorgung im Internet muss weiterhin Integration leisten <br />
<br />
* Grundversorgung bedeutet kuratierten Kontext herstellen: Aus Information wird Wissen<br />
<br />
* Der Drei-Stufen-Test muss im Interesse des Gemeinwohls reformiert und angewandt werden<br />
<br />
* Im Netz sind und bleiben Inhalte, sofern sie nicht depubliziert werden (bzw. aus technischen Gründen verloren gehen), verfügbar. <br />
<br />
* Depublizieren ist ein Unding<br />
<br />
* Rundfunkarchive müssen bewahrt und nutzbar gemacht werden<br />
<br />
* In der "Read-Write Society" (Lessig) müssen öffentlich-rechtliche Inhalte Remixing zulassen<br />
<br />
* (Qualität und Quote:)<br />
<br />
* Auch von Nicht-Profis / Amateuren geschaffene Inhalte haben Qualität<br />
<br />
* Experimente und Diskurse dringend gebraucht!<br />
<br />
'''Fernmeldetechnisch/medientechnologisch''' <br />
<br />
* Das Internet ist die mediale Erfüllung dessen, was im Fernsehen schon immer angelegt war<br />
<br />
* Die Many-to-Many-Kommunikation erfordert neue Qualitätsmaßnahmen im Sinne der Grundversorgung<br />
<br />
* Grundversorgung im Internet braucht Grundversorgung mit Internet, netzneutral<br />
<br />
* Die Grundausstattung mit Internet ist ein Wirtschaftsfaktor<br />
<br />
<br />
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'''Forschungsfragen'''<br />
<br />
* Demokratietheoretische Funktion<br />
<br />
* Finanzierung - Input <br />
<br />
* Medienökonomische Effekte <br />
<br />
* Organisation <br />
<br />
* Wie eine Organisation bauen, die den Generationenwechsel mitvollzieht?<br />
<br />
* Inhalte <br />
<br />
* Fernmeldetechnisch/medientechnologisch</div>Stefanhttp://eucd.wizards-of-os.org/index.php/Thesen2Thesen22012-07-06T14:41:32Z<p>Stefan: </p>
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<div>'''Prämissen''' <br />
<br />
* Grundversorgung ist essentieller Bestandteil des demokratischen Gemeinwesens.<br />
* Grundversorgung ist der Auftrag, den das Bundesverfassungsgericht den öffentlich-rechtlichen Anstalten erteilt hat.<br />
* Der Grundversorgungsauftrag erstreckt sich auch auf das Internet und andere digitale Medien.<br />
* Das System der Grundversorgung kann nur fortbestehen, wenn es breite Akzeptanz findet.<br />
<br />
'''Thesen'''<br />
<br />
'''Demokratietheoretische Funktion'''<br />
<br />
* Öffentlich-rechtlicher Rundfunk ist nicht Markt und nicht Staat und nicht Web 2.0<br />
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk kann nicht in einer der anderen drei Sphären aufgehen. Er muss seine Eigenständigkeit bewahren oder er verliert seine Existenzberechtigung. Zu Markt, Staat und Zivilgesellschaft/Web 2.0 muss er Schnittstellen unterhalten. <br />
Seine dem Gemeinwohl dienende Funktion kann er nur erfüllen, wenn er von der Gemeinschaft dafür bezahlt wird. 'Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.'<br />
<br />
* Der Öffentlich-rechtliche Rundfunk ist Bestandteil der Wissensinfrastruktur der öffentlichen Hand<br />
Die öffentlich-rechtliche Organisation teilt der öffentlich-rechtliche Rundfunk mit anderen Wissensinfrastrukturen der öffentlichen Hand: Schulen und Universitäten, Bibliotheken und Sammlungen, Musik, Theater, Kino usw. In Zeiten anhaltender neoliberaler Privatisierungstendenzen muss sich die Sphäre der öffentlich organisierten Informations- und Kulturangebote in ihrer Eigenständigkeit behaupten. Der Auftrag des ÖR (Information, Bildung, Beratung, Unterhaltung; Integration; Medienkompetenz usw.) ist ausgestaltbar und entwicklungsoffen formuliert. In diesem Rahmen muss der ÖR seinen Auftrag in enger Kopplung an die anderen Bereiche der öffentlichen Wissenssphäre erfüllen, die gleichfalls gesetzlich beauftragt und durch ihre jeweiligen Kuratorien (Filmförderung usw.) in ihrer Qualität und Gemeinwohlorientierung legitimiert sind. Daher muss der ÖR der Vermittlung der Angebote in den anderen Bereichen in seiner Berichterstattung und Meinungsbildung ausgiebigen Raum geben und Entwicklungen wie die Öffnung der Daten der öffentlichen Hand unterstützen. <br />
So, wie es heute Kooperationen zwischen ÖRs gibt (Arte, 3Sat), sind ähnliche Formen der Zusammenarbeit mit Universitäten, Europeana oder der Bundeszentrale für politische Bildung anzustreben. <br />
<br />
* Durch das Internet verändert sich Demokratie und damit auch die ihr dienende Funktion der Grundversorgung<br />
Das Internet ermöglicht eine direktere partizipatorische Form von Demokratie, die in der jetzigen Form der Grundversorgungsgewährleistung noch keinen Wiederhall findet und Potenziale unausgeschöpft lässt. Bürger sollten unmittelbarer Einfluss nehmen können. Entscheidungsprozesse müssen transparenter werden.<br />
<br />
* Das Internet ist Element einer neuen, hybriden Form von Öffentlichkeit<br />
Im Internet wird Information und private und öffentliche Meinungsbildung weiterhin von klassischen Massenmedien (Rundfunk, Presse) angeboten. Diese Angebote werden von Nutzern weiter verbreitet und erreichen damit eine höhere Reichweite. Für zivilgesellschaftliche Organisationen senkt das Internet die Zugangschwelle erheblich und erhöht die potentielle Reichweite ihrer Beiträge zur demokratischen Meinungsbildung. Noch stärker waren bislang Individuen in ihren Angeboten zur Meinungsbildung beschränkt (Speakers' Corner, Flugblätter, Graffiti etc.). Hier eröffnet das Internet eine neue Dimension der Beteiligung. Individuen können als Augenzeugen in Text (Handy-) Foto, Video über Ereignisse berichten und sich durch Kommentierung, Kontextualisierung, kritischen Recherchen (Guttenplag) und kreativen Bezugnahmen (Parodien) öffentlich äußern. <br />
Der These einer Fragmentierung von Öffentlichkeit steht die einer emergenten Öffentlichkeit gegenüber. Der ÖR muss in dieser hybriden Öffentlichkeit als "Faktor und Medium" wirken, will er nicht Gefahr laufen, irrelvant zu werden. <br />
<br />
* Die individuelle und öffentliche Meinungsbildung muss dialogisch werden<br />
<br />
* Wir brauchen eine empirisch begründete und öffentlich verantwortete Medienpolitik<br />
<br />
'''Finanzierung - Input''' <br />
<br />
* Beitragsfinanzierung ist weiterhin Voraussetzung für Unabhängigkeit der Öffentlich-Rechlichen<br />
<br />
* (Für Herkunftsquoten Haushaltsbeitrag für nicht vom ör Anstalten produzierte Internet-Inhalte<br />
<br />
* Grundversorgung ist / soll verstanden werden als ein Gesellschaftsvertrag zwischen Kreativen und Publikum)<br />
<br />
'''Medienökonomische Effekte''' <br />
<br />
* Urheber müssen angemessen vergütet werden -- Gespräch / Gesellschaftsvertrag zwischen Urhebern und Publikum<br />
<br />
'''Organisation '''<br />
<br />
* Grundversorgung im Internet-Zeitalter erfordert eine neue Organisation<br />
<br />
* Grundversorgung im Internet-Zeitalter ist mit dem bisherigen Begriffsgegensatzpaar öffentlich/privat nicht gut beschreibbar<br />
<br />
* Internet-Native sehen nicht mehr linear, sondern nach Bedarf, zeitsouverän, on Demand<br />
<br />
* Die engen Beschränkungen bei den "Telemedien" behindern die Erfüllung des Grundversorgungsauftrags<br />
<br />
<br />
'''Inhalte''' <br />
<br />
* Die öffentlich-rechtlichen Anstalten müssen ihren Grundversorgungsauftrag auch im Internet erfüllen<br />
<br />
* Grundversorgung im Internet muss weiterhin Integration leisten <br />
<br />
* Grundversorgung bedeutet kuratierten Kontext herstellen: Aus Information wird Wissen<br />
<br />
* Der Drei-Stufen-Test muss im Interesse des Gemeinwohls reformiert und angewandt werden<br />
<br />
* Im Netz sind und bleiben Inhalte, sofern sie nicht depubliziert werden (bzw. aus technischen Gründen verloren gehen), verfügbar. <br />
<br />
* Depublizieren ist ein Unding<br />
<br />
* Rundfunkarchive müssen bewahrt und nutzbar gemacht werden<br />
<br />
* In der "Read-Write Society" (Lessig) müssen öffentlich-rechtliche Inhalte Remixing zulassen<br />
<br />
* (Qualität und Quote:)<br />
<br />
* Auch von Nicht-Profis / Amateuren geschaffene Inhalte haben Qualität<br />
<br />
* Experimente und Diskurse dringend gebraucht!<br />
<br />
'''Fernmeldetechnisch/medientechnologisch''' <br />
<br />
* Das Internet ist die mediale Erfüllung dessen, was im Fernsehen schon immer angelegt war<br />
<br />
* Die Many-to-Many-Kommunikation erfordert neue Qualitätsmaßnahmen im Sinne der Grundversorgung<br />
<br />
* Grundversorgung im Internet braucht Grundversorgung mit Internet, netzneutral<br />
<br />
* Die Grundausstattung mit Internet ist ein Wirtschaftsfaktor<br />
<br />
<br />
<br />
'''Forschungsfragen'''<br />
<br />
* Demokratietheoretische Funktion<br />
<br />
* Finanzierung - Input <br />
<br />
* Medienökonomische Effekte <br />
<br />
* Organisation <br />
<br />
* Wie eine Organisation bauen, die den Generationenwechsel mitvollzieht?<br />
<br />
* Inhalte <br />
<br />
* Fernmeldetechnisch/medientechnologisch</div>Stefanhttp://eucd.wizards-of-os.org/index.php/Thesen2Thesen22012-07-06T14:31:30Z<p>Stefan: </p>
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<div>'''Prämissen''' <br />
<br />
* Grundversorgung ist essentieller Bestandteil des demokratischen Gemeinwesens.<br />
* Grundversorgung ist der Auftrag, den das Bundesverfassungsgericht den öffentlich-rechtlichen Anstalten erteilt hat.<br />
* Der Grundversorgungsauftrag erstreckt sich auch auf das Internet und andere digitale Medien.<br />
* Das System der Grundversorgung kann nur fortbestehen, wenn es breite Akzeptanz findet.<br />
<br />
'''Thesen'''<br />
<br />
'''Demokratietheoretische Funktion'''<br />
<br />
* Öffentlich-rechtlicher Rundfunk ist nicht Markt und nicht Staat und nicht Web 2.0<br />
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk kann nicht in einer der anderen drei Sphären aufgehen. Er muss seine Eigenständigkeit bewahren oder er verliert seine Existenzberechtigung. Zu Markt, Staat und Zivilgesellschaft/Web 2.0 muss er Schnittstellen unterhalten. <br />
Seine dem Gemeinwohl dienende Funktion kann er nur erfüllen, wenn er von der Gemeinschaft dafür bezahlt wird. 'Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.'<br />
<br />
* Der Öffentlich-rechtliche Rundfunk ist Bestandteil der Wissensinfrastruktur der öffentlichen Hand<br />
Die öffentlich-rechtliche Organisation teilt der öffentlich-rechtliche Rundfunk mit anderen Wissensinfrastrukturen der öffentlichen Hand: Schulen und Universitäten, Bibliotheken und Sammlungen, Musik, Theater, Kino usw. In Zeiten anhaltender neoliberaler Privatisierungstendenzen muss sich die Sphäre der öffentlich organisierten Informations- und Kulturangebote in ihrer Eigenständigkeit behaupten. Der Auftrag des ÖR (Information, Bildung, Beratung, Unterhaltung; Integration; Medienkompetenz usw.) ist ausgestaltbar und entwicklungsoffen formuliert. In diesem Rahmen muss der ÖR seinen Auftrag in enger Kopplung an die anderen Bereiche der öffentlichen Wissenssphäre erfüllen, die gleichfalls gesetzlich beauftragt und durch ihre jeweiligen Kuratorien (Filmförderung usw.) in ihrer Qualität und Gemeinwohlorientierung legitimiert sind. Daher muss der ÖR der Vermittlung der Angebote in den anderen Bereichen in seiner Berichterstattung und Meinungsbildung ausgiebigen Raum geben und Entwicklungen wie die Öffnung der Daten der öffentlichen Hand unterstützen. <br />
So, wie es heute Kooperationen zwischen ÖRs gibt (Arte, 3Sat), sind ähnliche Formen der Zusammenarbeit mit Universitäten, Europeana oder der Bundeszentrale für politische Bildung anzustreben. <br />
<br />
* Durch das Internet verändert sich Demokratie und damit auch die ihr dienende Funktion der Grundversorgung<br />
Das Internet ermöglicht eine direktere partizipatorische Form von Demokratie, die in der jetzigen Form der Grundversorgungsgewährleistung noch keinen Wiederhall findet und Potenziale unausgeschöpft lässt. Bürger sollten unmittelbarer Einfluss nehmen können. Entscheidungsprozesse müssen transparenter werden<br />
<br />
* Das Internet ermöglicht eine direktere partizipatorische Form von Demokratie die in der jetzigen Form der Grundversorgungsgewährleistung noch keinen Wiederhall findet und Potenziale unausgeschöpft lässt. <br />
<br />
* Das Internet ist Element einer neuen, hybriden Form von Öffentlichkeit<br />
<br />
* Die individuelle und öffentliche Meinungsbildung muss dialogisch werden<br />
<br />
* Wir brauchen eine empirisch begründete und öffentlich verantwortete Medienpolitik<br />
<br />
'''Finanzierung - Input''' <br />
<br />
* Beitragsfinanzierung ist weiterhin Voraussetzung für Unabhängigkeit der Öffentlich-Rechlichen<br />
<br />
* (Für Herkunftsquoten Haushaltsbeitrag für nicht vom ör Anstalten produzierte Internet-Inhalte<br />
<br />
* Grundversorgung ist / soll verstanden werden als ein Gesellschaftsvertrag zwischen Kreativen und Publikum)<br />
<br />
'''Medienökonomische Effekte''' <br />
<br />
* Urheber müssen angemessen vergütet werden -- Gespräch / Gesellschaftsvertrag zwischen Urhebern und Publikum<br />
<br />
'''Organisation '''<br />
<br />
* Grundversorgung im Internet-Zeitalter erfordert eine neue Organisation<br />
<br />
* Grundversorgung im Internet-Zeitalter ist mit dem bisherigen Begriffsgegensatzpaar öffentlich/privat nicht gut beschreibbar<br />
<br />
* Internet-Native sehen nicht mehr linear, sondern nach Bedarf, zeitsouverän, on Demand<br />
<br />
* Die engen Beschränkungen bei den "Telemedien" behindern die Erfüllung des Grundversorgungsauftrags<br />
<br />
<br />
'''Inhalte''' <br />
<br />
* Die öffentlich-rechtlichen Anstalten müssen ihren Grundversorgungsauftrag auch im Internet erfüllen<br />
<br />
* Grundversorgung im Internet muss weiterhin Integration leisten <br />
<br />
* Grundversorgung bedeutet kuratierten Kontext herstellen: Aus Information wird Wissen<br />
<br />
* Der Drei-Stufen-Test muss im Interesse des Gemeinwohls reformiert und angewandt werden<br />
<br />
* Im Netz sind und bleiben Inhalte, sofern sie nicht depubliziert werden (bzw. aus technischen Gründen verloren gehen), verfügbar. <br />
<br />
* Depublizieren ist ein Unding<br />
<br />
* Rundfunkarchive müssen bewahrt und nutzbar gemacht werden<br />
<br />
* In der "Read-Write Society" (Lessig) müssen öffentlich-rechtliche Inhalte Remixing zulassen<br />
<br />
* (Qualität und Quote:)<br />
<br />
* Auch von Nicht-Profis / Amateuren geschaffene Inhalte haben Qualität<br />
<br />
* Experimente und Diskurse dringend gebraucht!<br />
<br />
'''Fernmeldetechnisch/medientechnologisch''' <br />
<br />
* Das Internet ist die mediale Erfüllung dessen, was im Fernsehen schon immer angelegt war<br />
<br />
* Die Many-to-Many-Kommunikation erfordert neue Qualitätsmaßnahmen im Sinne der Grundversorgung<br />
<br />
* Grundversorgung im Internet braucht Grundversorgung mit Internet, netzneutral<br />
<br />
* Die Grundausstattung mit Internet ist ein Wirtschaftsfaktor<br />
<br />
<br />
<br />
'''Forschungsfragen'''<br />
<br />
* Demokratietheoretische Funktion<br />
<br />
* Finanzierung - Input <br />
<br />
* Medienökonomische Effekte <br />
<br />
* Organisation <br />
<br />
* Wie eine Organisation bauen, die den Generationenwechsel mitvollzieht?<br />
<br />
* Inhalte <br />
<br />
* Fernmeldetechnisch/medientechnologisch</div>Stefanhttp://eucd.wizards-of-os.org/index.php/Thesen2Thesen22012-07-06T14:14:42Z<p>Stefan: </p>
<hr />
<div>'''Prämissen''' <br />
<br />
* Grundversorgung ist essentieller Bestandteil des demokratischen Gemeinwesens.<br />
* Grundversorgung ist der Auftrag, den das Bundesverfassungsgericht den öffentlich-rechtlichen Anstalten erteilt hat.<br />
* Der Grundversorgungsauftrag erstreckt sich auch auf das Internet und andere digitale Medien.<br />
* Das System der Grundversorgung kann nur fortbestehen, wenn es breite Akzeptanz findet.<br />
<br />
'''Thesen'''<br />
<br />
'''Demokratietheoretische Funktion'''<br />
<br />
* Öffentlich-rechtlicher Rundfunk ist nicht Markt und nicht Staat und nicht Web 2.0<br />
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk kann nicht in einer der anderen drei Sphären aufgehen. Er muss seine Eigenständigkeit bewahren oder er verliert seine Existenzberechtigung. Zu Markt, Staat und Zivilgesellschaft/Web 2.0 muss er Schnittstellen unterhalten. <br />
Seine dem Gemeinwohl dienende Funktion kann er nur erfüllen, wenn er von der Gemeinschaft dafür bezahlt wird. 'Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.'<br />
<br />
* Der Öffentlich-rechtliche Rundfunk ist Bestandteil der Wissensinfrastruktur der öffentlichen Hand<br />
Die öffentlich-rechtliche Organisation teilt der öffentlich-rechtliche Rundfunk mit anderen Wissensinfrastrukturen der öffentlichen Hand: Schulen und Universitäten, Bibliotheken und Sammlungen, Musik, Theater, Kino usw. In Zeiten anhaltender neoliberaler Privatisierungstendenzen muss sich die Sphäre der öffentlich organisierten Informations- und Kulturangebote in ihrer Eigenständigkeit behaupten. Der Auftrag des ÖR (Information, Bildung, Beratung, Unterhaltung; Integration; Medienkompetenz usw.) ist ausgestaltbar und entwicklungsoffen formuliert. In diesem Rahmen muss der ÖR seinen Auftrag in enger Kopplung an die anderen Bereiche der öffentlichen Wissenssphäre erfüllen, die gleichfalls gesetzlich beauftragt und durch ihre jeweiligen Kuratorien (Filmförderung usw.) in ihrer Qualität und Gemeinwohlorientierung legitimiert sind. Daher muss der ÖR der Vermittlung der Angebote in den anderen Bereichen in seiner Berichterstattung und Meinungsbildung ausgiebigen Raum geben und Entwicklungen wie die Öffnung der Daten der öffentlichen Hand unterstützen. <br />
So, wie es heute Kooperationen zwischen ÖRs gibt (Arte, 3Sat), sind ähnliche Formen der Zusammenarbeit mit Universitäten, Europeana oder der Bundeszentrale für politische Bildung anzustreben. <br />
<br />
* Durch das Internet verändert sich Demokratie und damit auch die ihr dienende Funktion der Grundversorgung<br />
<br />
* Das Internet ermöglicht eine direktere partizipatorische Form von Demokratie die in der jetzigen Form der Grundversorgungsgewährleistung noch keinen Wiederhall findet und Potenziale unausgeschöpft lässt. <br />
<br />
* Das Internet ist Element einer neuen, hybriden Form von Öffentlichkeit<br />
<br />
* Die individuelle und öffentliche Meinungsbildung muss dialogisch werden<br />
<br />
* Wir brauchen eine empirisch begründete und öffentlich verantwortete Medienpolitik<br />
<br />
'''Finanzierung - Input''' <br />
<br />
* Beitragsfinanzierung ist weiterhin Voraussetzung für Unabhängigkeit der Öffentlich-Rechlichen<br />
<br />
* (Für Herkunftsquoten Haushaltsbeitrag für nicht vom ör Anstalten produzierte Internet-Inhalte<br />
<br />
* Grundversorgung ist / soll verstanden werden als ein Gesellschaftsvertrag zwischen Kreativen und Publikum)<br />
<br />
'''Medienökonomische Effekte''' <br />
<br />
* Urheber müssen angemessen vergütet werden -- Gespräch / Gesellschaftsvertrag zwischen Urhebern und Publikum<br />
<br />
'''Organisation '''<br />
<br />
* Grundversorgung im Internet-Zeitalter erfordert eine neue Organisation<br />
<br />
* Grundversorgung im Internet-Zeitalter ist mit dem bisherigen Begriffsgegensatzpaar öffentlich/privat nicht gut beschreibbar<br />
<br />
* Internet-Native sehen nicht mehr linear, sondern nach Bedarf, zeitsouverän, on Demand<br />
<br />
* Die engen Beschränkungen bei den "Telemedien" behindern die Erfüllung des Grundversorgungsauftrags<br />
<br />
<br />
'''Inhalte''' <br />
<br />
* Die öffentlich-rechtlichen Anstalten müssen ihren Grundversorgungsauftrag auch im Internet erfüllen<br />
<br />
* Grundversorgung im Internet muss weiterhin Integration leisten <br />
<br />
* Grundversorgung bedeutet kuratierten Kontext herstellen: Aus Information wird Wissen<br />
<br />
* Der Drei-Stufen-Test muss im Interesse des Gemeinwohls reformiert und angewandt werden<br />
<br />
* Im Netz sind und bleiben Inhalte, sofern sie nicht depubliziert werden (bzw. aus technischen Gründen verloren gehen), verfügbar. <br />
<br />
* Depublizieren ist ein Unding<br />
<br />
* Rundfunkarchive müssen bewahrt und nutzbar gemacht werden<br />
<br />
* In der "Read-Write Society" (Lessig) müssen öffentlich-rechtliche Inhalte Remixing zulassen<br />
<br />
* (Qualität und Quote:)<br />
<br />
* Auch von Nicht-Profis / Amateuren geschaffene Inhalte haben Qualität<br />
<br />
* Experimente und Diskurse dringend gebraucht!<br />
<br />
'''Fernmeldetechnisch/medientechnologisch''' <br />
<br />
* Das Internet ist die mediale Erfüllung dessen, was im Fernsehen schon immer angelegt war<br />
<br />
* Die Many-to-Many-Kommunikation erfordert neue Qualitätsmaßnahmen im Sinne der Grundversorgung<br />
<br />
* Grundversorgung im Internet braucht Grundversorgung mit Internet, netzneutral<br />
<br />
* Die Grundausstattung mit Internet ist ein Wirtschaftsfaktor<br />
<br />
<br />
<br />
'''Forschungsfragen'''<br />
<br />
* Demokratietheoretische Funktion<br />
<br />
* Finanzierung - Input <br />
<br />
* Medienökonomische Effekte <br />
<br />
* Organisation <br />
<br />
* Wie eine Organisation bauen, die den Generationenwechsel mitvollzieht?<br />
<br />
* Inhalte <br />
<br />
* Fernmeldetechnisch/medientechnologisch</div>Stefanhttp://eucd.wizards-of-os.org/index.php/Thesen2Thesen22012-07-06T14:09:12Z<p>Stefan: </p>
<hr />
<div>'''Prämissen''' <br />
<br />
* Grundversorgung ist essentieller Bestandteil des demokratischen Gemeinwesens.<br />
* Grundversorgung ist der Auftrag, den das Bundesverfassungsgericht den öffentlich-rechtlichen Anstalten erteilt hat.<br />
* Der Grundversorgungsauftrag erstreckt sich auch auf das Internet und andere digitale Medien.<br />
* Das System der Grundversorgung kann nur fortbestehen, wenn es breite Akzeptanz findet.<br />
<br />
'''Thesen'''<br />
<br />
'''Demokratietheoretische Funktion'''<br />
<br />
* Öffentlich-rechtlicher Rundfunk ist nicht Markt und nicht Staat und nicht Web 2.0<br />
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk kann nicht in einer der anderen drei Sphären aufgehen. Er muss seine Eigenständigkeit bewahren oder er verliert seine Existenzberechtigung. Zu Markt, Staat und Zivilgesellschaft/Web 2.0 muss er Schnittstellen unterhalten. <br />
Seine dem Gemeinwohl dienende Funktion kann er nur erfüllen, wenn er von der Gemeinschaft dafür bezahlt wird. 'Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.'<br />
<br />
* Der Öffentlich-rechtliche Rundfunk ist Bestandteil der Wissensinfrastruktur der öffentlichen Hand<br />
Die öffentlich-rechtliche Organisation teilt der öffentlich-rechtliche Rundfunk mit anderen Wissensinfrastrukturen der öffentlichen Hand: Schulen und Universitäten, Bibliotheken und Sammlungen, Musik, Theater, Kino usw. In Zeiten anhaltender neoliberaler Privatisierungstendenzen muss sich die Sphäre der öffentlich organisierten Informations- und Kulturangebote in ihrer Eigenständigkeit behaupten. Der Auftrag des ÖR (Information, Bildung, Beratung, Unterhaltung; Integration; Medienkompetenz usw.) ist ausgestaltbar und entwicklungsoffen formuliert. In diesem Rahmen muss der ÖR seinen Auftrag in enger Kopplung an die anderen Bereiche der öffentlichen Wissenssphäre erfüllen, die gleichfalls gesetzlich beauftragt und durch ihre jeweiligen Kuratorien (Filmförderung usw.) in ihrer Qualität und Gemeinwohlorientierung legitimiert sind. Daher muss der ÖR der Vermittlung der Angebote in den anderen Bereichen in seiner Berichterstattung und Meinungsbildung ausgiebigen Raum geben und Entwicklungen wie die Öffnung der Daten der öffentlichen Hand unterstützen. <br />
So, wie es heute Kooperationen zwischen ÖRs gibt (Arte, 3Sat), sind ähnliche Formen der Zusammenarbeit mit Universitäten, Europeana oder der Bundeszentrale für politische Bildung anzustreben. <br />
<br />
* Durch das Internet verändert sich Demokratie und damit auch die ihr dienende Funktion der Grundversorgung<br />
<br />
* Das Internet ermöglicht eine direktere partizipatorische Form von Demokratie die in der jetzigen Form der Grundversorgungsgewährleistung noch keinen Wiederhall findet und Potenziale unausgeschöpft lässt. <br />
<br />
* Das Internet ist Element einer neuen, hybriden Form von Öffentlichkeit<br />
<br />
* Die individuelle und öffentliche Meinungsbildung muss dialogisch werden<br />
<br />
* Wir brauchen eine empirisch begründete und öffentlich verantwortete Medienpolitik<br />
<br />
'''Finanzierung - Input''' <br />
<br />
* Beitragsfinanzierung ist weiterhin Voraussetzung für Unabhängigkeit der Öffentlich-Rechlichen<br />
<br />
* (Für Herkunftsquoten Haushaltsbeitrag für nicht vom ör Anstalten produzierte Internet-Inhalte<br />
<br />
* Grundversorgung ist / soll verstanden werden als ein Gesellschaftsvertrag zwischen Kreativen und Publikum)<br />
<br />
'''Medienökonomische Effekte''' <br />
<br />
* Urheber müssen angemessen vergütet werden -- Gespräch / Gesellschaftsvertrag zwischen Urhebern und Publikum<br />
<br />
'''Organisation '''<br />
<br />
* Grundversorgung im Internet-Zeitalter erfordert eine neue Organisation<br />
<br />
* Grundversorgung im Internet-Zeitalter ist mit dem bisherigen Begriffsgegensatzpaar öffentlich/privat nicht gut beschreibbar<br />
<br />
* Internet-Native sehen nicht mehr linear, sondern nach Bedarf, zeitsouverän, on Demand<br />
<br />
* Die engen Beschränkungen bei den "Telemedien" behindern die Erfüllung des Grundversorgungsauftrags<br />
<br />
<br />
'''Inhalte''' <br />
<br />
* Die öffentlich-rechtlichen Anstalten müssen ihren Grundversorgungsauftrag auch im Internet erfüllen<br />
<br />
* Grundversorgung im Internet muss weiterhin Integration leisten <br />
<br />
* Grundversorgung bedeutet kuratierten Kontext herstellen: Aus Information wird Wissen<br />
<br />
Der Drei-Stufen-Test muss im Interesse des Gemeinwohls reformiert und angewandt werden<br />
<br />
Im Netz sind und bleiben Inhalte, sofern sie nicht depubliziert werden (bzw. aus technischen Gründen verloren gehen), verfügbar. <br />
<br />
Depublizieren ist ein Unding<br />
<br />
Rundfunkarchive müssen bewahrt und nutzbar gemacht werden<br />
<br />
In der "Read-Write Society" (Lessig) müssen öffentlich-rechtliche Inhalte Remixing zulassen<br />
<br />
(Qualität und Quote:)<br />
<br />
Auch von Nicht-Profis / Amateuren geschaffene Inhalte haben Qualität<br />
<br />
Experimente und Diskurse dringend gebraucht!<br />
<br />
Fernmeldetechnisch/medientechnologisch <br />
<br />
Das Internet ist die mediale Erfüllung dessen, was im Fernsehen schon immer angelegt war<br />
<br />
Die Many-to-Many-Kommunikation erfordert neue Qualitätsmaßnahmen im Sinne der Grundversorgung<br />
<br />
Grundversorgung im Internet braucht Grundversorgung mit Internet, netzneutral<br />
<br />
Die Grundausstattung mit Internet ist ein Wirtschaftsfaktor<br />
<br />
<br />
<br />
Forschungsfragen<br />
<br />
Demokratietheoretische Funktion<br />
<br />
Finanzierung - Input <br />
<br />
Medienökonomische Effekte <br />
<br />
Organisation <br />
<br />
Wie eine Organisation bauen, die den Generationenwechsel mitvollzieht?<br />
<br />
Inhalte <br />
<br />
Fernmeldetechnisch/medientechnologisch</div>Stefanhttp://eucd.wizards-of-os.org/index.php/Thesen2Thesen22012-07-06T14:07:22Z<p>Stefan: </p>
<hr />
<div>'''Prämissen''' <br />
<br />
* Grundversorgung ist essentieller Bestandteil des demokratischen Gemeinwesens.<br />
* Grundversorgung ist der Auftrag, den das Bundesverfassungsgericht den öffentlich-rechtlichen Anstalten erteilt hat.<br />
* Der Grundversorgungsauftrag erstreckt sich auch auf das Internet und andere digitale Medien.<br />
* Das System der Grundversorgung kann nur fortbestehen, wenn es breite Akzeptanz findet.<br />
<br />
'''Thesen'''<br />
<br />
'''Demokratietheoretische Funktion'''<br />
<br />
* Öffentlich-rechtlicher Rundfunk ist nicht Markt und nicht Staat und nicht Web 2.0<br />
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk kann nicht in einer der anderen drei Sphären aufgehen. Er muss seine Eigenständigkeit bewahren oder er verliert seine Existenzberechtigung. Zu Markt, Staat und Zivilgesellschaft/Web 2.0 muss er Schnittstellen unterhalten. <br />
Seine dem Gemeinwohl dienende Funktion kann er nur erfüllen, wenn er von der Gemeinschaft dafür bezahlt wird. 'Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.'<br />
<br />
* Der Öffentlich-rechtliche Rundfunk ist Bestandteil der Wissensinfrastruktur der öffentlichen Hand<br />
Die öffentlich-rechtliche Organisation teilt der öffentlich-rechtliche Rundfunk mit anderen Wissensinfrastrukturen der öffentlichen Hand: Schulen und Universitäten, Bibliotheken und Sammlungen, Musik, Theater, Kino usw. In Zeiten anhaltender neoliberaler Privatisierungstendenzen muss sich die Sphäre der öffentlich organisierten Informations- und Kulturangebote in ihrer Eigenständigkeit behaupten. Der Auftrag des ÖR (Information, Bildung, Beratung, Unterhaltung; Integration; Medienkompetenz usw.) ist ausgestaltbar und entwicklungsoffen formuliert. In diesem Rahmen muss der ÖR seinen Auftrag in enger Kopplung an die anderen Bereiche der öffentlichen Wissenssphäre erfüllen, die gleichfalls gesetzlich beauftragt und durch ihre jeweiligen Kuratorien (Filmförderung usw.) in ihrer Qualität und Gemeinwohlorientierung legitimiert sind. Daher muss der ÖR der Vermittlung der Angebote in den anderen Bereichen in seiner Berichterstattung und Meinungsbildung ausgiebigen Raum geben und Entwicklungen wie die Öffnung der Daten der öffentlichen Hand unterstützen. <br />
So, wie es heute Kooperationen zwischen ÖRs gibt (Arte, 3Sat), sind ähnliche Formen der Zusammenarbeit mit Universitäten, Europeana oder der Bundeszentrale für politische Bildung anzustreben. <br />
<br />
* Durch das Internet verändert sich Demokratie und damit auch die ihr dienende Funktion der Grundversorgung<br />
<br />
Das Internet ermöglicht eine direktere partizipatorische Form von Demokratie die in der jetzigen Form der Grundversorgungsgewährleistung noch keinen Wiederhall findet und Potenziale unausgeschöpft lässt. <br />
<br />
* Das Internet ist Element einer neuen, hybriden Form von Öffentlichkeit<br />
<br />
* Die individuelle und öffentliche Meinungsbildung muss dialogisch werden<br />
<br />
* Wir brauchen eine empirisch begründete und öffentlich verantwortete Medienpolitik<br />
<br />
'''Finanzierung - Input''' <br />
<br />
* Beitragsfinanzierung ist weiterhin Voraussetzung für Unabhängigkeit der Öffentlich-Rechlichen<br />
<br />
* (Für Herkunftsquoten Haushaltsbeitrag für nicht vom ör Anstalten produzierte Internet-Inhalte<br />
<br />
* Grundversorgung ist / soll verstanden werden als ein Gesellschaftsvertrag zwischen Kreativen und Publikum)<br />
<br />
'''Medienökonomische Effekte''' <br />
<br />
* Urheber müssen angemessen vergütet werden -- Gespräch / Gesellschaftsvertrag zwischen Urhebern und Publikum<br />
<br />
'''Organisation '''<br />
<br />
* Grundversorgung im Internet-Zeitalter erfordert eine neue Organisation<br />
<br />
* Grundversorgung im Internet-Zeitalter ist mit dem bisherigen Begriffsgegensatzpaar öffentlich/privat nicht gut beschreibbar<br />
<br />
* Internet-Native sehen nicht mehr linear, sondern nach Bedarf, zeitsouverän, on Demand<br />
<br />
* Die engen Beschränkungen bei den "Telemedien" behindern die Erfüllung des Grundversorgungsauftrags<br />
<br />
<br />
'''Inhalte''' <br />
<br />
Die öffentlich-rechtlichen Anstalten müssen ihren Grundversorgungsauftrag auch im Internet erfüllen<br />
<br />
Grundversorgung im Internet muss weiterhin Integration leisten <br />
<br />
Grundversorgung bedeutet kuratierten Kontext herstellen: Aus Information wird Wissen<br />
<br />
Der Drei-Stufen-Test muss im Interesse des Gemeinwohls reformiert und angewandt werden<br />
<br />
Im Netz sind und bleiben Inhalte, sofern sie nicht depubliziert werden (bzw. aus technischen Gründen verloren gehen), verfügbar. <br />
<br />
Depublizieren ist ein Unding<br />
<br />
Rundfunkarchive müssen bewahrt und nutzbar gemacht werden<br />
<br />
In der "Read-Write Society" (Lessig) müssen öffentlich-rechtliche Inhalte Remixing zulassen<br />
<br />
(Qualität und Quote:)<br />
<br />
Auch von Nicht-Profis / Amateuren geschaffene Inhalte haben Qualität<br />
<br />
Experimente und Diskurse dringend gebraucht!<br />
<br />
Fernmeldetechnisch/medientechnologisch <br />
<br />
Das Internet ist die mediale Erfüllung dessen, was im Fernsehen schon immer angelegt war<br />
<br />
Die Many-to-Many-Kommunikation erfordert neue Qualitätsmaßnahmen im Sinne der Grundversorgung<br />
<br />
Grundversorgung im Internet braucht Grundversorgung mit Internet, netzneutral<br />
<br />
Die Grundausstattung mit Internet ist ein Wirtschaftsfaktor<br />
<br />
<br />
<br />
Forschungsfragen<br />
<br />
Demokratietheoretische Funktion<br />
<br />
Finanzierung - Input <br />
<br />
Medienökonomische Effekte <br />
<br />
Organisation <br />
<br />
Wie eine Organisation bauen, die den Generationenwechsel mitvollzieht?<br />
<br />
Inhalte <br />
<br />
Fernmeldetechnisch/medientechnologisch</div>Stefanhttp://eucd.wizards-of-os.org/index.php/Thesen2Thesen22012-07-06T14:03:48Z<p>Stefan: </p>
<hr />
<div>'''Prämissen''' <br />
Grundversorgung ist essentieller Bestandteil des demokratischen Gemeinwesens.<br />
Grundversorgung ist der Auftrag, den das Bundesverfassungsgericht den öffentlich-rechtlichen Anstalten erteilt hat.<br />
Der Grundversorgungsauftrag erstreckt sich auch auf das Internet und andere digitale Medien.<br />
Das System der Grundversorgung kann nur fortbestehen, wenn es breite Akzeptanz findet.<br />
<br />
'''Thesen'''<br />
<br />
'''Demokratietheoretische Funktion'''<br />
<br />
* Öffentlich-rechtlicher Rundfunk ist nicht Markt und nicht Staat und nicht Web 2.0<br />
<br />
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk kann nicht in einer der anderen drei Sphären aufgehen. Er muss seine Eigenständigkeit bewahren oder er verliert seine Existenzberechtigung. Zu Markt, Staat und Zivilgesellschaft/Web 2.0 muss er Schnittstellen unterhalten. <br />
Seine dem Gemeinwohl dienende Funktion kann er nur erfüllen, wenn er von der Gemeinschaft dafür bezahlt wird. 'Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.'<br />
<br />
Der Öffentlich-rechtliche Rundfunk ist Bestandteil der Wissensinfrastruktur der öffentlichen Hand<br />
<br />
Die öffentlich-rechtliche Organisation teilt der öffentlich-rechtliche Rundfunk mit anderen Wissensinfrastrukturen der öffentlichen Hand: Schulen und Universitäten, Bibliotheken und Sammlungen, Musik, Theater, Kino usw. In Zeiten anhaltender neoliberaler Privatisierungstendenzen muss sich die Sphäre der öffentlich organisierten Informations- und Kulturangebote in ihrer Eigenständigkeit behaupten. Der Auftrag des ÖR (Information, Bildung, Beratung, Unterhaltung; Integration; Medienkompetenz usw.) ist ausgestaltbar und entwicklungsoffen formuliert. In diesem Rahmen muss der ÖR seinen Auftrag in enger Kopplung an die anderen Bereiche der öffentlichen Wissenssphäre erfüllen, die gleichfalls gesetzlich beauftragt und durch ihre jeweiligen Kuratorien (Filmförderung usw.) in ihrer Qualität und Gemeinwohlorientierung legitimiert sind. Daher muss der ÖR der Vermittlung der Angebote in den anderen Bereichen in seiner Berichterstattung und Meinungsbildung ausgiebigen Raum geben und Entwicklungen wie die Öffnung der Daten der öffentlichen Hand unterstützen. <br />
So, wie es heute Kooperationen zwischen ÖRs gibt (Arte, 3Sat), sind ähnliche Formen der Zusammenarbeit mit Universitäten, Europeana oder der Bundeszentrale für politische Bildung anzustreben. <br />
<br />
Durch das Internet verändert sich Demokratie und damit auch die ihr dienende Funktion der Grundversorgung<br />
<br />
Das Internet ermöglicht eine direktere partizipatorische Form von Demokratie die in der jetzigen Form der Grundversorgungsgewährleistung noch keinen Wiederhall findet und Potenziale unausgeschöpft lässt. <br />
<br />
Das Internet ist Element einer neuen, hybriden Form von Öffentlichkeit<br />
<br />
Die individuelle und öffentliche Meinungsbildung muss dialogisch werden<br />
<br />
Wir brauchen eine empirisch begründete und öffentlich verantwortete Medienpolitik<br />
<br />
Finanzierung - Input <br />
<br />
Beitragsfinanzierung ist weiterhin Voraussetzung für Unabhängigkeit der Öffentlich-Rechlichen<br />
<br />
(Für Herkunftsquoten Haushaltsbeitrag für nicht vom ör Anstalten produzierte Internet-Inhalte<br />
<br />
Grundversorgung ist / soll verstanden werden als ein Gesellschaftsvertrag zwischen Kreativen und Publikum)<br />
<br />
Medienökonomische Effekte <br />
<br />
Urheber müssen angemessen vergütet werden -- Gespräch / Gesellschaftsvertrag zwischen Urhebern und Publikum<br />
<br />
Organisation <br />
<br />
Grundversorgung im Internet-Zeitalter erfordert eine neue Organisation<br />
<br />
Grundversorgung im Internet-Zeitalter ist mit dem bisherigen Begriffsgegensatzpaar öffentlich/privat nicht gut beschreibbar<br />
<br />
Internet-Native sehen nicht mehr linear, sondern nach Bedarf, zeitsouverän, on Demand<br />
<br />
Die engen Beschränkungen bei den "Telemedien" behindern die Erfüllung des Grundversorgungsauftrags<br />
<br />
<br />
<br />
Inhalte <br />
<br />
Die öffentlich-rechtlichen Anstalten müssen ihren Grundversorgungsauftrag auch im Internet erfüllen<br />
<br />
Grundversorgung im Internet muss weiterhin Integration leisten <br />
<br />
Grundversorgung bedeutet kuratierten Kontext herstellen: Aus Information wird Wissen<br />
<br />
Der Drei-Stufen-Test muss im Interesse des Gemeinwohls reformiert und angewandt werden<br />
<br />
Im Netz sind und bleiben Inhalte, sofern sie nicht depubliziert werden (bzw. aus technischen Gründen verloren gehen), verfügbar. <br />
<br />
Depublizieren ist ein Unding<br />
<br />
Rundfunkarchive müssen bewahrt und nutzbar gemacht werden<br />
<br />
In der "Read-Write Society" (Lessig) müssen öffentlich-rechtliche Inhalte Remixing zulassen<br />
<br />
(Qualität und Quote:)<br />
<br />
Auch von Nicht-Profis / Amateuren geschaffene Inhalte haben Qualität<br />
<br />
Experimente und Diskurse dringend gebraucht!<br />
<br />
Fernmeldetechnisch/medientechnologisch <br />
<br />
Das Internet ist die mediale Erfüllung dessen, was im Fernsehen schon immer angelegt war<br />
<br />
Die Many-to-Many-Kommunikation erfordert neue Qualitätsmaßnahmen im Sinne der Grundversorgung<br />
<br />
Grundversorgung im Internet braucht Grundversorgung mit Internet, netzneutral<br />
<br />
Die Grundausstattung mit Internet ist ein Wirtschaftsfaktor<br />
<br />
<br />
<br />
Forschungsfragen<br />
<br />
Demokratietheoretische Funktion<br />
<br />
Finanzierung - Input <br />
<br />
Medienökonomische Effekte <br />
<br />
Organisation <br />
<br />
Wie eine Organisation bauen, die den Generationenwechsel mitvollzieht?<br />
<br />
Inhalte <br />
<br />
Fernmeldetechnisch/medientechnologisch</div>Stefanhttp://eucd.wizards-of-os.org/index.php/Thesen2Thesen22012-07-06T14:02:08Z<p>Stefan: </p>
<hr />
<div>'''Prämissen''' <br />
Grundversorgung ist essentieller Bestandteil des demokratischen Gemeinwesens<br />
Grundversorgung ist der Auftrag, den das Bundesverfassungsgericht den öffentlich-rechtlichen Anstalten erteilt hat<br />
Der Grundversorgungsauftrag erstreckt sich auch auf das Internet und andere digitale Medien.<br />
Das System der Grundversorgung kann nur fortbestehen, wenn es breite Akzeptanz findet.<br />
Thesen<br />
<br />
Demokratietheoretische Funktion<br />
<br />
Öffentlich-rechtlicher Rundfunk ist nicht Markt und nicht Staat und nicht Web 2.0<br />
<br />
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk kann nicht in einer der anderen drei Sphären aufgehen. Er muss seine Eigenständigkeit bewahren oder er verliert seine Existenzberechtigung. Zu Markt, Staat und Zivilgesellschaft/Web 2.0 muss er Schnittstellen unterhalten. <br />
Seine dem Gemeinwohl dienende Funktion kann er nur erfüllen, wenn er von der Gemeinschaft dafür bezahlt wird. 'Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.'<br />
<br />
Der Öffentlich-rechtliche Rundfunk ist Bestandteil der Wissensinfrastruktur der öffentlichen Hand<br />
<br />
Die öffentlich-rechtliche Organisation teilt der öffentlich-rechtliche Rundfunk mit anderen Wissensinfrastrukturen der öffentlichen Hand: Schulen und Universitäten, Bibliotheken und Sammlungen, Musik, Theater, Kino usw. In Zeiten anhaltender neoliberaler Privatisierungstendenzen muss sich die Sphäre der öffentlich organisierten Informations- und Kulturangebote in ihrer Eigenständigkeit behaupten. Der Auftrag des ÖR (Information, Bildung, Beratung, Unterhaltung; Integration; Medienkompetenz usw.) ist ausgestaltbar und entwicklungsoffen formuliert. In diesem Rahmen muss der ÖR seinen Auftrag in enger Kopplung an die anderen Bereiche der öffentlichen Wissenssphäre erfüllen, die gleichfalls gesetzlich beauftragt und durch ihre jeweiligen Kuratorien (Filmförderung usw.) in ihrer Qualität und Gemeinwohlorientierung legitimiert sind. Daher muss der ÖR der Vermittlung der Angebote in den anderen Bereichen in seiner Berichterstattung und Meinungsbildung ausgiebigen Raum geben und Entwicklungen wie die Öffnung der Daten der öffentlichen Hand unterstützen. <br />
So, wie es heute Kooperationen zwischen ÖRs gibt (Arte, 3Sat), sind ähnliche Formen der Zusammenarbeit mit Universitäten, Europeana oder der Bundeszentrale für politische Bildung anzustreben. <br />
<br />
Durch das Internet verändert sich Demokratie und damit auch die ihr dienende Funktion der Grundversorgung<br />
<br />
Das Internet ermöglicht eine direktere partizipatorische Form von Demokratie die in der jetzigen Form der Grundversorgungsgewährleistung noch keinen Wiederhall findet und Potenziale unausgeschöpft lässt. <br />
<br />
Das Internet ist Element einer neuen, hybriden Form von Öffentlichkeit<br />
<br />
Die individuelle und öffentliche Meinungsbildung muss dialogisch werden<br />
<br />
Wir brauchen eine empirisch begründete und öffentlich verantwortete Medienpolitik<br />
<br />
Finanzierung - Input <br />
<br />
Beitragsfinanzierung ist weiterhin Voraussetzung für Unabhängigkeit der Öffentlich-Rechlichen<br />
<br />
(Für Herkunftsquoten Haushaltsbeitrag für nicht vom ör Anstalten produzierte Internet-Inhalte<br />
<br />
Grundversorgung ist / soll verstanden werden als ein Gesellschaftsvertrag zwischen Kreativen und Publikum)<br />
<br />
Medienökonomische Effekte <br />
<br />
Urheber müssen angemessen vergütet werden -- Gespräch / Gesellschaftsvertrag zwischen Urhebern und Publikum<br />
<br />
Organisation <br />
<br />
Grundversorgung im Internet-Zeitalter erfordert eine neue Organisation<br />
<br />
Grundversorgung im Internet-Zeitalter ist mit dem bisherigen Begriffsgegensatzpaar öffentlich/privat nicht gut beschreibbar<br />
<br />
Internet-Native sehen nicht mehr linear, sondern nach Bedarf, zeitsouverän, on Demand<br />
<br />
Die engen Beschränkungen bei den "Telemedien" behindern die Erfüllung des Grundversorgungsauftrags<br />
<br />
<br />
<br />
Inhalte <br />
<br />
Die öffentlich-rechtlichen Anstalten müssen ihren Grundversorgungsauftrag auch im Internet erfüllen<br />
<br />
Grundversorgung im Internet muss weiterhin Integration leisten <br />
<br />
Grundversorgung bedeutet kuratierten Kontext herstellen: Aus Information wird Wissen<br />
<br />
Der Drei-Stufen-Test muss im Interesse des Gemeinwohls reformiert und angewandt werden<br />
<br />
Im Netz sind und bleiben Inhalte, sofern sie nicht depubliziert werden (bzw. aus technischen Gründen verloren gehen), verfügbar. <br />
<br />
Depublizieren ist ein Unding<br />
<br />
Rundfunkarchive müssen bewahrt und nutzbar gemacht werden<br />
<br />
In der "Read-Write Society" (Lessig) müssen öffentlich-rechtliche Inhalte Remixing zulassen<br />
<br />
(Qualität und Quote:)<br />
<br />
Auch von Nicht-Profis / Amateuren geschaffene Inhalte haben Qualität<br />
<br />
Experimente und Diskurse dringend gebraucht!<br />
<br />
Fernmeldetechnisch/medientechnologisch <br />
<br />
Das Internet ist die mediale Erfüllung dessen, was im Fernsehen schon immer angelegt war<br />
<br />
Die Many-to-Many-Kommunikation erfordert neue Qualitätsmaßnahmen im Sinne der Grundversorgung<br />
<br />
Grundversorgung im Internet braucht Grundversorgung mit Internet, netzneutral<br />
<br />
Die Grundausstattung mit Internet ist ein Wirtschaftsfaktor<br />
<br />
<br />
<br />
Forschungsfragen<br />
<br />
Demokratietheoretische Funktion<br />
<br />
Finanzierung - Input <br />
<br />
Medienökonomische Effekte <br />
<br />
Organisation <br />
<br />
Wie eine Organisation bauen, die den Generationenwechsel mitvollzieht?<br />
<br />
Inhalte <br />
<br />
Fernmeldetechnisch/medientechnologisch</div>Stefanhttp://eucd.wizards-of-os.org/index.php/ThesenThesen2012-06-08T06:59:44Z<p>Stefan: </p>
<hr />
<div>=Thesen zur informationellen Grundversorgung in Internet-Zeitalter=<br />
<br />
=Prämissen=<br />
<br />
Weitgehend konsensuelle Setzungen, von denen wir im Folgenden ausgehen. <br />
<br />
==1. Grundversorgung ist essentieller Bestandteil des demokratischen Gemeinwesens==<br />
<br />
* als Medium und Faktor des Prozesses freier individueller und öffentlicher Meinungsbildung wirken.<br />
* die demokratischen, sozialen und kulturellen Bedürfnisse der Gesellschaft erfüllen.<br />
''erfüllen ist vielleicht zu viel gesagt .. unterstützen?''<br />
<br />
* einen umfassenden Überblick über das internationale, europäische, nationale und regionale Geschehen in allen wesentlichen Lebensbereichen geben<br />
''ich würde das ja eher auf Bereiche mit Relevanz für politische Beteiligung beschränken.''<br />
<br />
* die internationale Verständigung, die europäische Integration und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Bund und Ländern fördern<br />
<br />
* Bildung, Information, Beratung und Unterhaltung. insbesondere Kultur.<br />
<br />
==2. Grundversorgung erfordert Ferne zu Staat und Markt und bedingt daher Beitragsfinanzierung==<br />
<br />
Ist mit Ratifizierung des 15. Rundfunkänderungsstaatsvertrags Konsens der Länder.<br />
<br />
==3. Neben Rundfunk und Presse ist das Internet als Medium der Information und Meinungsbildung getreten==<br />
<br />
Aktivitäten im Internet unterliegen keiner Genehmigungspflicht<br />
<br />
"Unlike the broadcasting sector, for which registration or licensing has been necessary to allow States to distribute limited frequencies, such requirements cannot be justified in the case of the Internet, as it can accommodate an unlimited number of points of entry and an essentially unlimited number of users." ([http://www2.ohchr.org/english/bodies/hrcouncil/docs/17session/A.HRC.17.27_en.pdf Report of the UN Special Rapporteur on the promotion and protection of the right to freedom of opinion and expression], Frank La Rue, 16 May 2011)<br />
<br />
==4. Grundversorgung ist ein Gesellschaftsvertrag zwischen Kreativen und Publikum==<br />
''unter Künstlern gilt Kreativer als Schimpfwort. Ausserdem finde ich die Rollenaufteilung fraglich. Alle Kreativen sind auch Publikum, und im Netz kann das Publikum auch kreativ sein. Wir brauchen eine Art von ... Einspeisevergütung ...<br />
Auch der Begriff Gesellschaftsvertrag entspricht nicht unbedingt der Wahrnehmung, wo die neue Gebühr schlicht als Zwangsabgabe wahrgenommen wird, über deren Verteilung intransparente politische Strukturen entscheiden. Das als Gesellschaftsvertrag zu bezeichnen, ist ein ziemlicher Euphemismus''<br />
<br />
Alle Bürger bezahlen, damit für alle etwas bereitgestellt wird. Dieses Etwas wird von Kreativen -- Filmemachern, Journalisten, Dramaturgen, Anchorpersons, Produktionsfirmen etc. -- geschaffen und vom Publikum wahrgenommen. <br />
''die ganze Logik der Bereitstellens behagt mir nicht. Im Netz geht es doch auch eher um aktive Teilnahme als um das passive Beliefertsein mit Bereitgestelltem''<br />
<br />
Diese Transaktion bildet den Kern und Daseinszweck der öffentlich-rechtlichen Grundversorgung. Alle anderen Elemente des Systems dienen ihr und erfüllen keinen eigenständigen Zweck. <br />
<br />
Diese Transaktion muss von den Zahlungspflichtigen als fair und angemessen wahrgenommen werden. Ohne Akzeptanz lässt sich die Abgabe und damit der Gesellschaftsvertrag nicht aufrecht erhalten. <br />
''!!!''<br />
<br />
Ebenso muss diese Transaktion von den Kreativen als fair und angemessen wahrgenommen werden. Ohne angemessene Vergütung werden Talent und Qualität nicht in der öffentlich-rechtlichen Grundversorgung stattfinden, sondern inm Ausland, bei kommerziellen Veranstaltern, mit anderen Geschäftsmodellen oder gar nicht erst aufkommen (Drehbuchautoren).<br />
''ich habe meinen Zweifel, ob die Grundversorgung dazu genommen wurde, um allerlei - und ziemlich zweifelhafte - Kulturproduktion zu versorgen. Wer aber stellt Qualität fest? Die Betrachter? Beamte? Gutachter?.''<br />
<br />
=Hypothesen=<br />
<br />
Empirisch überprüfbare Aussagen, die wir uns in der Forschung vornehmen.<br />
<br />
==1. Das Publikum wandert von Fernseher und Radio ab ins Internet==<br />
<br />
Menschen versorgen sich zunehmend im neuen Leitmedium Internet mit Information, Bildung, Beratung, Unterhaltung.<br />
<br />
<br />
=Thesen=<br />
<br />
Wertbasierte Aussagen. Versuche, unentscheidbare Fragen zu entscheiden.<br />
<br />
==Internet Native sehen nicht mehr linear, sondern nach Bedarf, zeitsouverän, on Demand==<br />
<br />
==Digital Natives nehmen linear produzierte Inhalte nicht als genuin digital wahr==<br />
<br />
==Es braucht eine andere Form der Organisation, um genuin digital Inhalte zu produzieren==<br />
''das Netz läuft ja als Echtzeit-Labor, um diese Organisationsformen zu testen. Geplant werden können sie nicht.''<br />
<br />
==1. Das Internet ist Element einer neuen, hybriden Form von Öffentlichkeit==<br />
''hätte ich etwas anders formuliert: erzeugt eine Form neue Form von Öffentlichkeit''<br />
<br />
==2. Grundversorgung im Internet-Zeitalter ist ...==<br />
''oben schon relativ ausgiebig beantwortet. Obwohl die Idee, dass die Information eigentlich im LongTail liegt, die News aber privaten überlassen werden können, Sinn macht.''<br />
<br />
==3. Die Fortschreibung des Gesellschaftsvertrags zwischen Kreativen und Publikum erfordert eine neue Organisation== <br />
''wie oben gesagt: ich sehe diesen Gesellschaftsvertrag derzeit nicht. Und ob wir ihn so fordern solten, müsste man sich noch einmal überlegen.''<br />
<br />
Partizipation statt Delegation<br />
<br />
Z.B. eine [[http://www.trendpool.com/agents-of-trend-the-curious-properties-of-co-ops/ Kooperative]] aus Kreativen und Publikum<br />
<br />
==4. Depublizieren ist ein Unding==<br />
<br />
==5. Rundfunkarchive müssen bewahrt und zugänglich gemacht werden==<br />
<br />
==Drei-Stufen-Test==</div>Stefanhttp://eucd.wizards-of-os.org/index.php/VeranstaltungenVeranstaltungen2012-06-08T06:50:19Z<p>Stefan: </p>
<hr />
<div>=GV2.0 @ Hyperkult, 13.6.12, 14-15 Uhr=<br />
<br />
[[http://www.leuphana.de/hyperkult Hyperkult]] XXI: Digital Nativity – die Normalität des Digitalen<br />
<br />
<br />
Wer nimmt teil? <br />
<br />
* ..., Agata, Stefan, Christian, Volker.<br />
<br />
Ideen für ein Programm mit verteilten Rollen:<br />
<br />
* Thesenpapier vorstellen.<br />
<br />
<br />
* (An diesem Tag ist die Welt im Bann vom Freitag, dem Dreizehnten und will grundversorgt werden. Was geht dazu im Netz bei den ÖR in DE und UK heute? Was bei Arte? Wie versorgen die DNs sich selbst? Wie gehen die beiden in Zukunft zusammen? Möglicher Anknüpfungspunkt ist das [[http://pastebin.com/0xXV8k7k „We, the Web Kids”]] Manifest und seine Aussagen zu Wissensordnung und Demokratie.)<br />
<br />
* ...<br />
<br />
<br />
=Kandidatinnen für Kolloquien u.a. Formate=<br />
<br />
z.B. auf Teamtagen in CDC oder Denkerei.<br />
<br />
* Lutz Hachmeister, Institut für Medien- und Kommunikationspolitik (IfM)<br />
<br />
* Graswurzel.TV -- zu Aktualität, Liveness<br />
<br />
* Oliver Passek, Mitglied des ZDF-Fernsehrates, güner Medienpolitiker<br />
<br />
* Heiko Hilker, Mitglied des MDR-Medienrates, linker Medienpolitiker<br />
<br />
* Oliver Leister, Co-Autor "Generation Facebook", promoviert bei Hartmut Winkler in Paderborn <br />
<br />
* Thorsten Schilling, Bundeszentrale für politische Bildung <br />
<br />
* Meike Richter, NDR Online, hat CC-Lizenzen und Miro-Player angestoßen<br />
<br />
* Pit Schultz, Netzkritiker, Radio-Aktivist, beschäftigt sich mit ÖR Medien<br />
<br />
* Jeanette Dietrich, Anwältin, Youtube Europa</div>Stefanhttp://eucd.wizards-of-os.org/index.php/VeranstaltungenVeranstaltungen2012-06-08T06:28:24Z<p>Stefan: </p>
<hr />
<div>=GV2.0 @ Hyperkult, 13.6.12, 14-15 Uhr=<br />
<br />
[[http://www.leuphana.de/hyperkult Hyperkult]] XXI: Digital Nativity – die Normalität des Digitalen<br />
<br />
<br />
Wer nimmt teil? <br />
<br />
* ..., Agata, Stefan, Christian, Volker.<br />
<br />
Ideen für ein Programm mit verteilten Rollen:<br />
<br />
* Thesenpapier vorstellen.<br />
<br />
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* (An diesem Tag ist die Welt im Bann vom Freitag, dem Dreizehnten und will grundversorgt werden. Was geht dazu im Netz bei den ÖR in DE und UK heute? Was bei Arte? Wie versorgen die DNs sich selbst? Wie gehen die beiden in Zukunft zusammen? Möglicher Anknüpfungspunkt ist das [[http://pastebin.com/0xXV8k7k „We, the Web Kids”]] Manifest und seine Aussagen zu Wissensordnung und Demokratie.)<br />
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* ...<br />
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=Kandidatinnen für Kolloquien u.a. Formate=<br />
<br />
z.B. auf Teamtagen in CDC oder Denkerei.<br />
<br />
* Lutz Hachmeister, Institut für Medien- und Kommunikationspolitik (IfM)<br />
<br />
* Graswurzel.TV -- zu Aktualität, Liveness<br />
<br />
* Oliver Passek, Mitglied des ZDF-Fernsehrates, güner Medienpolitiker<br />
<br />
* Heiko Hilker, Mitglied des MDR-Medienrates, linker Medienpolitiker<br />
<br />
* Oliver Leister, Co-Autor "Generation Facebook", promoviert bei Hartmut Winkler in Paderborn <br />
<br />
* Thorsten Schilling, Bundeszentrale für politische Bildung <br />
<br />
* Meike Richter, NDR Online, hat CC-Lizenzen und Miro-Player angestoßen<br />
<br />
* Pit Schultz, Netzkritiker, Radio-Aktivist, beschäftigt sich mit ÖR Medien</div>Stefan